O2 auf der Überholspur?

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Ein echter Hingucker ist der heutige Umschlag der w&v, bedruckt mit pesonalisierter Werbung, die den Betrachter gleich auf den ersten Blick fasziniert. Die unmittelbare Reaktion der meisten Kollegen ist ein ungläubiges Staunen, und selbst wer das Wörtchen „Anzeige“ gelesen und verstanden hat, denkt zuerst an eine Anzeige von SinnerSchrader – und erst danach an O2. Kein Wunder, ist doch O2 auf dem Titel fast gar nicht zu sehen.
Die w&v-Anzeige von O2 ist nach Cicero das zweite prominente Beispiel für personalisierten Magazindruck, das mir untergekommen ist. Weitere werden folgen, doch nur den ersten wird die große Aufmerksamkeit gehören, die diese Werbeform heute noch bekommt.

Barcamp Mitteldeutschland – Fazit aus Jena

Besser spät als nie, ein Fazit vom Barcamp Mitteldeutschland
Location
Jena war ist ganz wunderbar, ein niedliches Studentenstädtchen zwischen den Hügeln mit vielen kleinen Cafés und Kneipen, die alle in gangbarer Entfernung zusammen liegen. Das Wetter stimmte und die Atmosphäre der Stadt lässt sich durchaus treffend mit dem Wort „gemütlich“ zusammenfassen. Der JenTower, ehemals IntershopTower, ehemals wasweissichnoch-Tower mitten im Zentrum der Stadt war eine Barcamp-Location, die ich vor Ort als „untoppable“ kategorisiert habe. Im 27. Stock waren für ein Barcamp perfekt geeignete Räumlichkeiten organisiert worden, mit einem herrlichen Blick über die Stadt und das Umland. Ganz herrlich, hoffentlich gibt es noch ein Barcamp Mitteldeutschland Teil 2.
Organisation
Im Vorfeld hatte man ein bisschen Sorge, dass die Orga ausreichend aktiv war, da sich im Wiki nicht so viel tat. Vor Ort wurde man aber Lügen gestraft. Räume, Beamer, Anmeldung, Kinderbetreuung, Samstag-Abend-Party usw., alles top! Kaffee gab es von sonntagmorgen.com, Saft von Walther’s (wie gewohnt). Zwei Mäkel habe ich aber doch zu bemeckern: Das WLAN war nicht zu gebrauchen, komisch, dass das bei fast jedem Barcamp zum Problem wird. Und es war schade, dass es keine Speiseverpflegung gab, bei den bisherigen Barcamps fand ich die Frühstücks- und Mittagsrunden immer äußerst bereichernd. Vielleicht sollte man überlegen, ob man für zukünftige Barcamps eine Verpflegungspauschale für die Teilnehmer erhebt, falls es keinen Sponsor gibt, das würde auch die No-Show-Rate senken. Ich hätte nichts dagegen, ein paar Euro für zentrale Verpflegung abzudrücken.
Barcamper
Das war super. Der Kern der „Dauerbarcamper“ war relativ klein und die Bloggerrate scheinbar ebenfalls. Keine selbstreferenziellen Bloggersessions und viele neue Gesichter, die auch spannendes aus ihrem Internetleben zu erzählen hatten. Wie nicht anders von einem Barcamp zu erwarten, waren alle Teilnehmer extrem kontaktfreudig, umgänglich und wunderbar unkompliziert. Diese typische Barcamper-Mentalität macht für mich eindeutig immer wieder das Faszinosum Barcamp am meisten aus.
Sessions Tag 1
Das Problem wie immer: Welche Sessions besuche ich? Ich habe ein gutes Händchen gehabt und fast alle Sessions waren mindestens unterhaltsam, immer interessant und manchmal auch lehrreich. Ein kurzer Abriss der von mir besuchten Sessions:
Recht2.0 – Haftung und so für UGC von Carsten Ulbricht. Sehr interessant und aufschlussreich. Ich dachte, dass ich zu diesem Thema schon ein gutes Basiswissen hätte, aber es gibt tatsächlich so viele Konstellationen und Einzelfälle, die alle so unterschiedlich bewertet werden können, dass man wahrscheinlich ein ganzen JuraCamp damit füllen könnte.
Persönliches Wissensmanagement im Web2.0 von Dirk Röhrborn – Tja, das war nicht so dolle. Es wurde vorgestellt, wie sich das Thema Wissensmanagement aus wissenschaftlicher Sicht darstellt, und das man im neuen Netz mit noch mehr Informationen befeuert wird als je zuvor, Lösungen und Tools, die mir bahnbrechende Erkenntnisse bereitet hätten, wurden aber nicht ausgepackt. Fazit: Man muss halt sehen, wie man klarkommt, hilft alles nix. (Folien bei Slideshare)
Mobile Web2.0 von Benno – Spannend. Das Internet wird endlich endlich endlich mobil und die Webseitebetreiber bekommen eine neue Herausforderung. Es gibt Unmengen von Ausgabegeräten mit Unmengen von Ausgabesoftware und dann soll alles auch noch ganz fix sein und super Usability-optimiert. Das Thema wird in diesem und dem nächsten Jahr nach meiner Überzeugung ein ganz großes und in der Session wurde gezeigt, was passieren muss, damit das mobile Netz auch nutzbar ist. Guter Vortrag, viel Diskussion, nicht zuviel Technik.
Widgets/Adgets von Sven – Ein kurzweiliger Rundschlag durch die Welt der Widgets. Ich bin noch nicht überzeugt, dass sich die Leute wie Blöde irgendwelche Kästchen von anderen Seiten auf der eigenen Seite zum Flickenteppich zusammenstellen (auch wenn ich ein Qype-Dingens in der Sidebar habe). Trotzdem scheint es ein Thema zu sein, so viel gibt es da schon. Der Exkurs zu den Facebook Applications war natürlich auch spannend, das Thema werde ich noch genauer verfolgen (wartet ab, einfach weiter den Feed lesen).
Mogulus – Meine erste Session in Jena, gehalten zusammen mit Sven und Tina. Wir haben gezeigt, was Mogulus ist, was Mogulus kann, wie mogulieren geht. In der Session einen Barcamp-Mitteldeutschland-Channel eingerichtet und viele Fragen beantwortet. Ich hoffe, es hat dem ein oder anderen gefallen…
Sessions Tag 2
Getting Things Done Einführung von Oliver – Die schon oft zuvor gehaltene GTD-Einführung habe ich endlich auch einmal selbst besuchen können. Ich lese gerade das Buch von David Allen und es war sehr hilfreich, die Basics einmal zusammengefasst vorgesetzt zu bekommen. Die Learnings aus meiner Alltagsanwendung des GTD-Prinzips werden bald auch hier auf dem Fischmarkt zu lesen sein.
Webcomics von Jojo – Ich hatte ja keine Ahnung davon, dass es so viel Comickrams im Netz gibt. Und dass Comics, die nur für das Netz gemacht sind, ganz anderen „Gesetzen“ gehorchen (vor allem aber mehr Möglichkeiten bieten). Sehr kurzweilige Session von Jojo, den ich aus Berlin kenne. (Folien bei Slideshare)
Twitter – Zum Abschluss habe ich dann im vom Vortag erprobten Session-Team mit Sven und Tina sowie zusätzlich Volker etwas über Twitter erzählt. Eigentlich eher als Einstieg für Nicht-Twitterer gedacht, waren bis auf ein, zwei Leutchen nur Hardcore-Twitterer zugegen. Von daher wurde es eher zu einem Erfahrungsaustausch mit Toolempfehlungsrunde und alle, die Präsentatoren eingeschlossen, haben noch etwas gelernt. In Hannover werde ich am nächsten Wochenende gerne noch einmal eine Twitter-Session anbieten, würde allerdings explizit „Twitter für Nicht-Twitterer“ auf das Sessionkärtchen schreiben. Die Session hat Tina auch moguliert und sie läuft im barcampmd-Stream. Einfach mal reinschauen. jovelstefan bei Twitter, svensonsan bei Twitter, PickiHH bei Twitter, MultaniFX bei Twitter.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren, alle Teilnehmer, alle Sponsoren und an Friederike, die mir ein Bett zur Verfügung stellte und ganz bezaubernd gastfreundlich war! Ich warte sehnsüchtig auf eine Wiederholung und freue mich schon auf das nächste Barcamp in Hannover.
Eine kleine Auswahl weiterer Berichte: da, da, da, da, da, da, da, da. Podcast da. Und eine schöne Linkliste noch da.
Bildnachweise: JenTower und Session-Wall von greinr, Ich in der Session von killywilly
Anmerkung: Dieser Artikel ist in ähnlicher Form auch auf dem jovelblog zu finden.

Pownce ist jetzt offen

Seit gestern ist der Microbloggingdienst Pownce frei zugänglich. Bislang war eine Einladung nötig, um Pownce auszuprobieren. Mit Pownce hatte ich mich vor einigen Monaten etwas näher beschäftigt.
In meinem Winkel des Web ist Pownce bis jetzt nicht so richtig angekommen. Meine 23 Freunde dort haben auch schon länger nichts mehr von mir gehört, jedenfalls nicht über Pownce.
Pownce scheint es bis jetzt nicht gelungen, zum Liebling der Early Adopter zu werden. Diese Rolle bleibt Twitter unbestritten. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja jetzt, nachdem Pownce offen ist.

Pownce-Gründerin Leah Culver im Interview mit the next web