Kreative aufgewacht! In 13 Tagen beginnt in Frankfurt das ADC Festival

Frankfurt am Main entwickelt sich mehr und mehr zum kreativen Kraftzentrum der Republik. Beweisstück No. 1 ist das Büro von SinnerSchrader, das demnächst in die Hanauer Landstraße umzieht – und damit mitten ins Agenturviertel. Beweisstück No. 2 ist das ADC Festival, das im letzten Jahr ebenfalls umgezogen ist – und zwar von Berlin nach Frankfurt.
Keyvisual.jpgVom 4. bis 8. Mai 2011 findet das ADC Festival zum zweiten Mal in Frankfurt am Main statt. Das Motto in diesem Jahr: IDEEN.DURCHSETZEN. Selbstverständlich großgeschrieben. Unter diesem Motto will das größte Treffen der Kreativbranche in Deutschland erlebbar machen, was es heißt, eine Idee über die Ziellinie zu bringen.
Kreative und führende Vertreter aus Wirtschaft und Unternehmen diskutieren zusammen mit den ADC-Mitgliedern aller Fachbereiche und dem Publikum über die Kraft, die Wirkung und die Potenziale von Ideen. Ein interdisziplinärer Gedanken- und Erfahrungsaustausch, den man nicht verpassen darf.
Als Referenten sind in diesem Jahr unter anderem Paola Antonelli, die Chefkuratorin für Architektur und Design des Museum of Modern Art New York, und Lapo Elkann, der weltbekannte Designer und Unternehmer, beim ADC Festival zu Gast. Außerdem mit dabei sind Chuck Porter als Chairman der Jury, Filmkomponist Peter Thomas und Regisseur Marcus Vetter.
Der ADC ist in diesem Jahr erstmals auch Partner der NEXT. Deshalb können wir Festivalpässe zum exklusiven Partnertarif von 250 Euro anbieten. Festivalpässe gibt es hier mit dem Aktionscode ADC_2011_Partner_next für zwei Tage spannendes Kongressprogramm, drei Tage Ausstellung und die Winners Party als Höhepunkt des Festivals.

Matthias Schrader: Daten muss man positiv sehen


Data Love heißt bekanntlich das Motto der NEXT11. Matthias Schrader bekennt sich in diesem Interview mit T3N zu seinem positiven Verhältnis zu Daten: „Ich bin ein großer Fan von Daten.“
Wir neigen in Deutschland dazu, zuerst die Risiken zu sehen, bevor wir die Chancen wahrnehmen. Das führt bisweilen zu gespenstischen Debatten, wie wir sie im letzten Jahr beim Thema Google Street View erlebt haben. Matthias Schrader plädiert für eine Umkehr der Blickrichtung.
Tickets für die NEXT11 gibt es hier. Am besten sofort registrieren und 700 EUR sparen. Solange der Vorrat reicht.
Noch keine Übernachtungsmöglichkeit in Berlin? 9flats.com bietet Gutscheine im Wert von 25 EUR an.

Professionalitätsverweigerung oder: Mein verspätetetes Fazit zur re:publica XI

Es ist, zumal in Deutschland, nicht leicht, den Menschen die Wahrheit zu sagen. Es gibt einen Weg, wie ihn vor allem Harald Schmidt perfektioniert hat, der unter dem Deckmantel von Ironie und Doppelbödigkeit seinem Publikum den Spiegel vorhält. Das Publikum weiß dabei nie genau, ob er es nun ernst meint oder nicht. Das kann dann jeder selbst entscheiden, wie es ihm gerade in den Kram passt.
Auf der re:publica habe ich zwei Vorträge verfolgt, die sich beide des gleichen Mechanismus bedienten. Der eine stammte von Sascha Lobo, der unter dem Vorwand, über Trollforschung sprechen zu wollen, dem Publikum eine fast zwölfminütige Strafpredigt hielt (im Video die ersten zwölf Minuten).

Werdet endlich erwachsen, war seine Aufforderung an eine Szene, die zwar fast 3.000 Menschen für drei Tage an einem Ort versammeln kann, aber es dabei nicht schafft, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Eine Szene, der kaum ein Sprecher etwas Neues erzählen kann, weil sie alles schon besser weiß. Und eine Szene, die sich für nichts interessiert, was sie nicht ohnehin schon kennt.
Täusche ich mich oder nimmt unter den Teilnehmern der Anteil jenes Typus zu, der wirkt wie ein Junge vom Land, der heimlich zum Schwulenkongress nach Köln fährt? Der sich für die drei Tage Berlin Urlaub nehmen muss und das auch gerne tut, weil er so wenigstens einmal im Jahr rauskommt aus dem analogen Elend der Provinz? Der sich zwar brennend für alles Digitale interessiert, aber damit kein Geld verdient (und das wahrscheinlich auch gar nicht will)?
Was ihn dann mit einem großen Teil der Berliner Szene verbindet, die sich irgendwie durchschlägt, ihr Hobby zum Beruf gemacht hat, letztlich aber nicht wirklich professionell arbeiten will oder kann. Womit ich beim zweiten Vortrag wäre, der von Gunter Dueck stammt. Seine zentrale These, vorgetragen im lockeren Plauderton, war weitaus radikaler.

Wir müssen künftig mehr können als nur das zu wissen, was ohnehin schon im Internet steht. Meint Dueck. Sonst werden wir durch das Internet überflüssig gemacht. Gerade dem Publikum der re:publica, das sein Wissen vor allem aus dem Internet bezieht, müssen angesichts dieser Botschaft die Ohren klingeln.
Wobei sich hier der Kreis wieder schließt. Denn wer gar nicht professionell ist und es auch gar nicht sein will, dem kann das Internet als Wettbewerber schließlich nur wenig anhaben. Möchte man meinen. Was dabei leider übersehen wird, ist die Tatsache, dass diese Entwicklung alle Berufe betrifft, die mit Wissen zu tun haben. Also wahrscheinlich auch die Zivilberufe jener digitalen Bohème vom Lande, wie sie sich jedes Frühjahr in Berlin versammelt.
So ein Pech aber auch.

Unser Haus, unser Auto, unser Boot

Beim gestrigen open betabreakfast im Hamburger Co-Workingspace betahaus ging es um die Chancen und Herausforderungen von Peer-to-Peer-Modellen – kurz P2P. Der Begriff stammt aus der IT-Branche und steht für ein Rechnernetzwerk, in dem alle Computer gleichberechtigt sind und diese sowohl Dienste in Anspruch nehmen, als auch zur Verfügung stellen können.
Dieses Modell ist in der Offline-Welt mittlerweile zu einer gesellschaftlichen Bewegung mit einer enormen kulturellen und wirtschaftlichen Kraft geworden. Moderne Technologien ermöglichen nicht nur das vereinfachte Teilen von Gütern, sondern bringen auch Menschen zusammen und reduzieren überflüssigen Konsum. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das amerikanische NeighborGoods, eine Tauschbörse für die Nachbarschaft.
Doch auch in Deutschland sind der Gemeinschaftsgedanke und das Teilen, Tauschen und Verschenken im vollem Gange. Beim betabreakfast stellte Ingo Struckmeyer sein Hamburger Start-Up Rent’n’Roll vor. Über die Carsharing-Plattform lassen sich zukünftig private Autos mieten und vermieten. Für Struckmeyer ist der Marktplatz eine Ergänzung zum kürzlich gelaunchten Mobilitätskonzept car2go – denn Rent’n’Roll bietet verschiedene Fahrzeugklassen an und nutzt in der Stadt bereits vorhandene Ressourcen.
Der Hyperkonsum des 20. Jahrhunderts, in dem der Besitz jedes Einzelnen eine große Rolle spielte, wird allmählich vom kollaborativen Konsum abgelöst. Auch Unternehmen und Dienstleister müssen sich diesen neuen Marktgegebenheiten anpassen. So befindet sich Amazon derzeit mit dem Kindle Lending Club in der Beta-Phase. Über die Plattform können die Leser von Kindle E-Books ihre gekauften Titel über eine begrenzte Zeit an Freunde verleihen.
Griffin Farley, BBH New York, fasst diese Entwicklung prägnant zusammen:

„Plan not just for those that buy your products, but for those that will eventually buy your products from them“

Wer noch weiter in das Thema einsteigen möchte, sollte sich dieses Video der beiden Buchautoren Rachel Botsman und Roo Rogers anschauen:

Silber für die Youngster

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Vom 19. bis 25. Juni findet das jährliche Cannes Lions International Festival of Creativity statt. Im Rahmen der weltweit größten Veranstaltung für die Werbebranche hat der kreative Nachwuchs die Chance, an der 24-stündigen Young Lions Competition teilzunehmen. Bei der bundesweiten Vorrunde haben Lasse Lüders (SinnerSchrader – rechts im Bild), sowie Toby Schröder und Cornelius Uerlichs (beide Lukas Lindemann Rosinski) von rund 70 Einsendungen den zweiten Platz erreicht.
Die Aufgabe für den Vorentscheid bestand darin, für Viva Con Agua ein Printmotiv zu entwickeln. Und das haben Lasse, Toby und Cornelius (v.r.n.l.) daraus gemacht:
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Ihr Motiv „Brunnenflasche“ bringt auf den Punkt, wofür die Hamburger Initiative steht: Für die direkte Unterstützung von Brunnenprojekten in Ländern, die Hilfe dringend benötigen.
Auf der offiziellen Website der Young Lions Competition gibt es alle Arbeiten und natürlich die anderen Preisträger.