Rätsel um M-Commerce Erlösmodelle gelöst

Rjmobile01 Auf der Suche nach Zukunftskonzepten für mobilen E-Commerce lohnt es sich immer, bei der Pornobranche vorbeizuschauen. So bringt der angeblich aus 1.600 entsprechenden Filmen bekannte Ron Jeremy gemeinsam mit dem britischen Mobilfunkprovider "3" einen mobilen Ratgeber mit Namen "dear Ron" heraus. Der digitale Nachfolger von Dr. Sommer Dr. Markus wird sich wohl nicht lange mit jugendfreien Fragen aufhalten. Der kostenpflichtige Dienst hat natürlich auch Videos, Wallpapers und Lustlaute (!) im Sortiment. Start ist im August. Alle Infos finden sich unter rjmobile.com. Wer wagt da noch, an der Zukunft von M-Commerce zu zweifeln?

Modernes Mäzenatentum

"Die ganzen teuer bezahlten Textlinks subventionieren so wunderbare kostenlose Dienste wie Google Maps und damit meine Freizeitbeschäftigung. Das nenne ich modernes Mäzenatentum."

O-Ton Martin Virtel, Redakteur Financial Times Deutschland

Otto.de will auf die Wohnzimmer-Coach

Otto ("Versand" wurde letztes Jahr aus dem Namen gestrichen) macht sich in der aktuellen Ausgabe von ONEtoONE Gedanken ber die Zukunft des E-Commerce.

"Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation? Wie lassen sich E-Commerce-Anwendungen auf andere Endgeräte übertragen? Was passiert, wenn der mobile Bereich mehr Bandbreite bekommt, bis hin zur Ausstattung der Haushalte mit intelligenten Kühlschränken?"

Diese Fragen formuliert Dr. Thomas Schnieders, Direktor Neue Medien bei Otto. Seine erste Antwort: Otto muss ins Wohnzimmer. Zusammen mit Microsoft entwickelt der Versender derzeit eine Anwendung, die das Einkaufen im Internet über die Fernbedienung ermöglicht. Das Kalkül ist, Fernsehzuschauer während der Werbepausen zu Shopping-Trips bei Otto.de zu locken.

Otto-Shop

Dahinter steckt wohl die Einsicht, dass a) Einkaufen nicht einfach genug sein kann, und b) Kaufentscheidungen im Wohnzimmer oder in der Küche getroffen werden, aber nicht im Arbeitszimmer, wo der PC steht. Noch sind alle Versuche, den PC in den Lebensbereich der Familien zu rücken, gescheitert. Der Media-PC hat es ebensowenig geschafft wie der Tablet-PC. Aber mal im Ernst: Vielleicht schafft es ja tatsächlich die IP-vernetzte Mikrowelle mit Display in der Tür? Es wäre nicht das erste Mal in der kurzen Geschichte der Internetwirtschaft, dass ehemals kühne Prophezeiungen sich zwar spät, dann aber umso nachhaltiger bewahrheiten.

Warum Unternehmen auf E-Business setzen

Ibm_studie2005_01_4 E-Business ist auch im Mittelstand im Mittelpunkt vieler Innovationen. Dies ist die Kernaussage einer Studie des Wirtschaftsmagazins Impulse und IBM, die vor einigen Wochen veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse ermutigen:

|1| Der Positivtrend des vergangenen Jahrs setzt sich fort. Die Investitionen ins digitale Geschäft zeigen einen handfesten Return-on-Invest. Insbesondere steigt die Zahl der Projekte, die sich bereits innerhalb von sechs Monaten amortisiert haben.
|2| Unternehmer senken mit E-Business ihre laufenden Kosten und steigern deutlich ihre Umsätze. Sie modernisieren ihre Prozesse und verbessern die Vertriebstätigkeiten. Richtig eingesetzt, zeigt es sich immer mehr, dass das digitale Geschäft nahezu sämtliche Bereiche des Unternehmens positiv beeinflussen kann.
|3| Erfolgreiches E-Business kann nur derjenige Unternehmer betreiben, der sich aktiv in digitale Lieferketten einklinkt, seinen Betrieb mit moderner Soft- und Hardware ausstattet und das Internet als Geschäftschance wahrnimmt. Reine Präsenz im Web ist bald überholt und bringt wenig.
|4| Die Kunden verlangen digitale Abläufe, die Geschäftsprozesse erfordern es, der Wettbewerb zwingt dazu. Das zeigt sich etwa in der Wachstumsdynamik, die Programme zum Kundenmanagement aufweisen.
|5| Auf der Strecke bleiben diejenigen, die Ausgaben für das E-Business nicht als feste Größe einkalkuliert haben. Denn die zu hohen Kosten sind nach Aussage der Unternehmer weiterhin gewichtigster Grund, am E-Business zu scheitern. Darüber hinaus zeigt sich, dass die operative Umsetzung der Projekte manche Unternehmen schlichtweg überfordert.

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