E-Plus entdeckt den E-Commerce

Simyo2Die Möglichkeit, das gesamte Endkundengeschäft über das Internet abzuwickeln, markiert für E-Plus eine Zeitenwende. Das sagte Geschäftsführer Uwe Bergheim, als er gestern simyo vorstellte, die erste No Frills Mobilfunkmarke in Deutschland. (Hier der sehenswerte Fernsehspot):

"Wir verlassen die klassische Segmentierung in Post- und Prepaid-Kunden und gehen rein in den E-Commerce."

Das Vorbild aller No Frills ist Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannnou. Er zeigt, wie man es macht. Man mixe ein standardisiertes, aber hochwertiges Produkt mit wenig Personal, keinem oder kaum Service und reinem Online-Vertrieb. Das Ergebnis: konkurrenzlos gute Preise bei ausreichend hoher Marge. Da wir sicher sind, daß simyo ein Erfolg wird, sind wir auch sicher, daß es viele Nachahmer finden wird und endlich Bewegung in den seit langem erstarrten Mobilfunkmarkt kommt. Wofür das Internet doch alles gut ist 😉

Am Rande sei hier noch erwähnt, daß es sich bei der Website von simyo um ein Gewächs unseres Hauses handelt.

Alles Gute, simyo!

Desintegration revisited

Max Zorno stellt die Frage, was eigentlich einen Markenartikel, der in Fernost produziert wird, noch unterscheidet von einem No-Name-Artikel, der in Fernost produziert wird.

Wie glaubwürdig kann eine Marke sein, wenn sie ihre Produkte dort
fertigen lässt, wo alle anderen auch fertigen lassen? Wie lange können
es Marken durchhalten, dass der wesentliche Differenzierungsfaktor zum
Wettbewerb in der Marketing-Show liegt, die sie abliefern?

Interessant ist, dass diese Diskussion sich ausgerechnet an den Markenschuhen von Adidas, Puma und Co. entzündet, die uns neulich auch schon auf dem Fischmarkt beschäftigt hatten. Es lohnt sich, die Debatte bei Max Zorno nachzulesen.

Ich möchte dazu nur ein Beispiel aus einer anderen Branche beitragen, das eventuell illustrieren kann, wo der Unterschied liegt: Apple-Rechner werden heutzutage überwiegend in Fernost hergestellt – genau wie PCs. Trotzdem käme wohl niemand auf die Idee, nach dem Unterschied zwischen Apple und PC zu fragen – er liegt auf der Hand.

Beim Sportschuh verhalten sich die Dinge ähnlich. Die industrielle Fertigung hat einen Standard erreicht, der sie quasi zur commodity macht wie Strom und Wasser. Der Unterschied wird bei Produktentwicklung, Design, Materialeinsatz – und eben Marke, Marketing und Vertrieb gemacht.

Bahn, Lidl, Ebay

LidlIst das eine climax ascendens? Kommt auf die Kriterien an. Bei Ebay jedenfalls gehen die gestern beim Lidl-Abverkauf von handverlesenen Einzelhandelskunden erworbenen 49-Euro-Tickets der Bahn derzeit für etwa das Doppelte über den Tresen. Das Angebot ist reichlich. Viele Schlauberger bieten die beiden Tickets einzeln an, wohl in der nicht unberechtigten Hoffnung auf Profitmaximierung zu Lasten Ahnungsloser.

Bahn, Lidl und Ebay können sich freuen: Die ohnehin schon große Medienberichterstattung geht weiter. Eine klassische Win-Win-Win-Situation.

in Ebay | 76 Wörter

RSS & E-Commerce?

Rss_1RSS-Feeds für Blogs & News-Sites anzubieten – ein klarer Fall. Aber auf E-Commerce-Sites? Die Süddeutsche Zeitung testet RSS seit ein paar Tagen auf ihrem Medienshop SZ-Mediathek. Amazon (bislang nur .com) ist schon ein paar Tage länger dabei (zugegeben, gut versteckt). Der Unterschied: Amazon macht auf Spartenfunk und verpackt Neuerscheinungen in losem Takt in die jeweiligen Produktkategorien, die Münchener machen Tageszeitung: relevante Rezensionen im gelernten Ryhtmus tagesaktuell aggregiert. Wir bleiben am Ball, welches Modell besser arbeitet.