Vorsicht, liebe Versender! Schickt besser keine Briefe an eine Packstation! Denn eine Packstation nimmt keine Briefe an. Laut amtlicher Auskunft von DHL werden sie an den Absender zurückgeschickt.
Ein großer DVD-Verleih hat allerdings gerade eine etwas andere Erfahrung gemacht. Er bekam einen mehr oder weniger freundlichen Anruf von einem DHL-Mitarbeiter mit der Bitte, doch keine DVDs mehr an Packstationen zu adressieren.
Er habe nämlich die Anweisung, solche Sendungen sofort zu vernichten, und sich schon mehrfach an den scharfen Kanten geschnitten. Der Versender war wenig erbaut, hatte er doch gerade durch eine Aktion zahlreiche neue Adressen mit Leih-DVDs beschickt – darunter etliche Packstationen.
November 2006
Ottos Blog hopst
22. Juni 2006. Bilanzpressekonferenz von Otto. Michael Otto kündigt an: Otto investiert in das E-Shopping 2.0. Ein Bestandteil seines Plans: otto.de soll über alle Sortimentsbereiche hinweg mit interaktiven Kommunikationselementen aufgeladen werden.
Eines der ersten Beispiele war der OTTO Cinderella Contest. Und jetzt folgt – ein Blog! Wie das Cyberbloc von Cyberport24 ist es ein Gruppenblog, das zum Start (offizieller Launch am 28.11.) von Mitarbeitern befüllt wird, aber auch anderen Nutzern offensteht.
Das Thema: Geschenkideen. Nicht nur aus dem Katalog, das wäre zu einfach. Zunächst geht es als vorweihnachtliches Kampagnenblog an den Start, aber das Thema ist zeitlos. Ob es funktionieren wird? Wir werden sehen.
Eva bloggt übrigens auch mit. Nein, nicht die Eva mit den vielen Kommentaren und der monatlichen Blogfrequenz.
Stefan Wolk von Otto, der mich auf das Blog aufmerksam gemacht hat, schreibt seit kurzem auf shoppingzweinull.de über Social Commerce und, nomen est omen, Shopping 2.0.
Das relevante Neue
Derzeit stecken wir mitten in den Vorbereitungen für die Nachfolgeveranstaltung der Next 10 Years. Nein, einen Termin können wir noch nicht nennen, und der neue Name wird auch noch nicht verraten. Jedenfalls nicht von mir.
Bei diesen Vorbereitungen fragen wir uns, wie sich der Kongress im nächsten Jahr von ähnlich gelagerten Veranstaltungen unterscheiden soll. Und wer dort sprechen wird. Dabei hilft nun ein Überblicksartikel aus der aktuellen Ausgabe des GDI Impuls, verfasst von Bruno Giussani, Autor eines Blogs mit dem wunderbaren Titel „Lunch over IP“.
Giussani berichtet von fünf Konferenzen aus dem ersten Halbjahr 2006, darunter der Digital Lifestyle Day und die reboot. Zu seinen Stars gehören Al Gore, Joichi Ito, René Berger, Norbert Bolz und Robert Scoble. Ein PDF gibt es hier, den Text in englischer Sprache dort.
GYM macht gemeinsame Sache
Die drei großen Suchmaschinen-Betreiber Google, Yahoo und Microsoft haben beschlossen, das von Google initierte Sitemaps-Protokoll zu unterstützen.
Während man bei Microsoft noch bis 2007 wartet und vorerst nur mit einem Alpha-Test mit MSDN und Microsoft Support startet, können bei Yahoo bereits Sitemaps eingereicht werden. Für alle, die mehr über das Sitemap Protokoll wissen möchten, stehen weitergehende Informationen auf der dafür neuen eingerichteten Website sitemaps.org zur Verfügung.
Da der Fischmarkt schon lange sein Angebot zusätzlich über das Sitemap-Protokoll veröffentlicht, begrüssen wir diese Entscheidung und wir werden nun auch Yahoo und Microsoft füttern. Erfreulich: eine kleine Testsuche nach „Fischmarkt“ ergab, dass wir bei allen drei Suchmaschinen vor dem Original liegen…
Unverständliches
Gestern war ich in der einzigen Weltstadt ohne Flughafen. Erfreulicherweise ist sie aber vom völlig überdimensionierten Flugplatz der benachbarten Provinznester Freising und Erding aus in schlappen 45, gefühlten 90 Minuten per S-Bahn zu erreichen.
„Web 2.0 – Wie verändern sich Medien und PR?“ fragte news aktuell dort beim media coffee. Doch wer nach dem kleinen Skandal bei einer thematisch ähnlichen Veranstaltung in Hamburg etwas Remmidemmi erwartet hatte, der sah sich getäuscht. Denn in München herrschte überwiegend Einigkeit auf dem Podium: Irgendwie ist das alles nicht neu mit dem Web 2.0, haben wir schon immer so gemacht, und verändern wird sich auch nicht viel.
Leider stellte sich heraus, dass die Medien- und PR-Vertreter sich lieber mit sich selbst beschäftigen und dabei versuchen ihr bisheriges Businessmodell bis in alle Ewigkeit einfach nur fortzuschreiben, ohne sich gegenüber den Chancen des Web 2.0 zu öffnen und selbst kreative Modelle zu entwickeln.
Dieser Einschätzung von PR-Blogger Klaus Eck habe ich nicht viel hinzuzufügen. Rainer Tief, der den Bayerischen Rundfunk auf dem Podium vertrat, verkauft seinen Sender und das ganze öffentlich-rechtliche System exzellent. Er war lange genug PR-Mann.
Doch er verkennt völlig, wie auch der zweite Medienvertreter in der Runde, Rainer Kerl von sueddeutsche.de, dass nicht mehr der reichlich vorhandene Content, sondern der Context King ist. Hier wird der Wert geschaffen, hier werden die Schlachten geschlagen, und das klang in der Diskussion nur gelegentlich an.
Requiescant in pace.
Ausführlicher Bericht und die Diskussion zum Nachhören bei mediacoffee.de