Tags bedrohen Verlage mehr als Blogs

Das hat die Damen und Herren anwesende Journalisten und Verlagsleiter beeindruckt. Daß zwei Mädchen mit ihrem vollkommen harmlosen Video 6 Mio. Abrufe und 6 tsd. Kommentare bekommen. „Und, liebe Kollegen, wann hatten Sie das letzte Mal 6 Mio. Leser?“ Es waren nur ein paar Anwesende, die über den Witz von Ewald Wessling lachten.

Was ich gestern bei der Presseclub Hamburg / G+J-Veranstaltung gelernt habe: Ausgerechnet das Tagging bedroht das zentrale Selbstverständnis der Medien, der „Navigator in der Informationsflut“ zu sein. Aber warum auch sollten nicht Millionen Menschen besser in der Lage sein zu wissen, was wichtig ist und was nicht, als eine Handvoll Journalisten.
Stattdessen starren die Medien ausgerechnet auf Blogs. Selbst inhaltlich ist das nur teilweise berechtigt – schließlich schreiben 99 von 100 Bloggern vollkommen kostenlos und ohne jegliche Einnahmen. Damit ist eine vergütete Qualität kaum auf Dauer zu haben. Aber was machen die 1 Prozent Erfolgreichen? Sie gründen Zeitungen. Irgendwie kommt dann doch wieder alles am Kiosk zusammen.
Statt auf Blogs, also auf Inhalte, zu achten, geht es laut Dr. Wessling eher darum zu verstehen, wie die Menschen heute ihre Informationen organisieren. Für Verlage geht es also vielmehr um Wikipedia und Del.icio.us als um BoingBoing oder Myspace. Sagt Gruner+Jahr.
Mehr dazu auch in der FAZ: Amerikas Zeitungen suchen zündende Geschäftsidee.

500.000

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So viele Kunden erwartet arena bis zum Start der Bundesliga-Saison am 11. August. (Sie sind nicht, wie Kollege Themenblogger schreibt, schon jetzt gewonnen.)
Bis dahin sind noch einige Klippen zu umschiffen. Einige davon schildert ein Portrait von Senderchef Christoph Bellmer in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Jedenfalls weht bei arena wieder einmal der kräftige Wind des Aufbruchs. Und kommt als veritabler Sturm in der Halle der Studios an, die an der Web-Front arbeiten.

Advertising 2.0

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Schon im Februar hat Paul Beelen ein Whitepaper namens Advertising 2.0 veröffentlicht, das trotz einiger Schwächen im Detail eine lesenswerte Einführung ins Thema aus Werbe-, Marketing- und Mediensicht bietet. (Nico Zorn wies gestern darauf hin.)

Eine Passage aus dem Papier:

Advertising has long been based partially on something called information-asymmetry. The company knows more than the consumer, and uses this information to seduce a target group or to correct a common perception by manipulating a market. Simplified, if a company knows its products are being seen as technically inferior by many consumers, it might want to address that problem in an advertising campaign. The effect such a campaign would have on isolated consumers is far higher than the effect it will have on a hyper connected market, as each individual is now able to tap from the knowledge of a huge base of consumers, who probably came to the conclusion the products were technically inferior even before the company knew it. In other words, information asymmetries have been ‘mortally wounded’ by today’s connecting technologies.

In fact, one might say that hyper connected individuals are less likely to be influenced by advertising. Also, hyper connectivity leaves no room for mistakes,nor does it allow advertising to lie or to omit the truth. Therefore, advertising will need to adapt and learn to communicate with consumers in a fair, transparent way. Consumers now have access to information they didn’t have access to before, and they will use it to judge advertising campaigns, and invalidate them whenever possible.

Readers Edition

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Die lang erwartete Readers Edition der Netzeitung ist da. Erste Stimmen aus dem Netz:

Die Idee ist gut, warten wir ab, ob die Welt dafür schon bereit ist. (Johnny Haeusler, Spreeblick)

Es ist ein sehr, sehr spannendes Projekt, das extrem viele wache Augen benötigt. Funktioniert es, setzt es vielleicht sogar international einen Maßstab. (Thomas Knüwer, Indiskretion Ehrensache)

Zumindest die ersten bereits eingereichten Artikel lassen gutes hoffen… (BloggingTom)

Das Layout wirkt sachlich, aber nicht unschick. Und auch nicht so unaufgeräumt-durcheinander wie bei vielen Newsseiten. (Robert Basic, Basic Thinking]