amiando macht jetzt auch E-Mail-Marketing

Das Münchner Start-up amiando hat mal wieder seine Website gründlich aufgeräumt, das Preissystem verändert und bietet jetzt auch ein brauchbares E-Mail-Marketing an.
amiando_2010.png
Design und Usability wurden komplett überarbeitet. „amiando wird kinderleicht zu bedienen“, verspricht Gründer und CEO Felix Haas. „Wir haben fast alles umgestellt. Unser Ziel war es, unser Feature-Set (German Engineering) mit einfacher Bedienung (Silicon Valley Style) zu verbinden.“
War bisher ein Euro pro Ticket auch bei kostenlosen Events fällig, so verzichtet amiando ab sofort auf diesen Obulus und verspricht sich davon eine höhere Bekanntheit. amiando wird damit auch für Veranstaltungen wie zum Beispiel Barcamps interessant, die bis dato häufig an dieser Preishürde scheiterten.
Für uns als Veranstalter der next ist das neue E-Mail-Tool besonders interessant. Zwar konnte amiando auch bisher schon E-Mails versenden, diese Funktion war jedoch eher rudimentär. Künftig kann amiando sehr brauchbare E-Mail-Newsletter versenden und hat auch gleich ein eigenes Tracking integriert.
Allerdings ist der Mailversand jenseits der ersten 1.000 Mails im Monat nicht mehr kostenlos. Bis 10.000 Mails ist ein Cent pro Mail fällig, danach ein halber Cent. 15.000 Mails im Monat kosten demnach 115 Euro.
Für die next haben wir bis jetzt Mailchimp verwendet. Mailchimp arbeitet, anders als amiando, mit einem Staffelpreismodell, das abhängig von der Zahl der Abonnenten ist. Die parallele Datenpflege in zwei verschiedenen Tools ist jedoch recht mühsam und aufwendig.
Wir setzen amiando schon seit der next07 ein. Damals war das Start-up gerade erst frisch aus dem Ei geschlüpft. Seitdem hatte das Team immer ein offenes Ohr für unsere Wünsche, Ideen und Verbesserungsvorschläge. Es hat sehr viel Spaß gemacht zu sehen, wie aus Ideen konkrete Features und Produkte wurden.
Wir werden das neue E-Mail-Tool in der nächsten Zeit auf jeden Fall testen. Auf den ersten Blick erscheint die Filterfunktion noch ausbaufähig. Ich bin aber ziemlich sicher, dass Felix und Co. früher oder später nachrüsten werden, was vielleicht noch fehlt.

Ein neuer Baukasten für den Lifestream


Mal schnell eine persönliche Homepage oder den Lifestream zusammenklicken, eine Microsite oder eine Fanpage bauen, eine Promotion aufsetzen oder eine Marke bewerben? Wenn es einfach und schnell gehen soll, dann könnte flavors.me das Werkzeug der Wahl sein.
Die üblichen Verdächtigen wie flickr, vimeo, Twitter, Facebook, last.fm oder das eigene Blog sind fix integriert, das Design auf einfachste Art und Weise den eigenen Wünschen angepasst. Aber nicht lange warten, denn der Einladungscode readwriteweb dürfte nicht ewig funktionieren. Sehenswert ist auch die Gallerie. [via]

Wirtschaftskrise ist vorbei, jetzt kommt das mobile Web


Zum sechsten Mal hat Mary Meeker von Morgan Stanley beim Web 2.0 Summit ihre legendäre alljährliche Trendpräsentation gehalten. Jede Menge Stoff für jeden, der sich mit Trends in der Internetwirtschaft beschäftigt.
Wer es ganz kurz mag: Die Wirtschaftskrise ist überstanden, die momentanen Gewinner sind Facebook und Apple, das nächste große Ding wird das mobile Internet. [via1, via2]

iSnack 2.0 oder Was Crowdsourcing so bewegen kann

vegemite_iSnack_20.jpgDas hatte sich der Konsumgüterriese Kraft Foods fein ausgedacht. Zur Markteinführung einer neuen Variante des australischen Nationalbrotaufstrichs Vegemite sollten die Konsumenten über den Namen entscheiden. So wie bereits 1923 beim Original. Doch als die Stimmen ausgezählt waren, hieß das zuvor monatelang namenlos in den Supermärkten vertriebene neue Produkt iSnack 2.0 – so wie in iPod und Web 2.0.
Doch was in good old Europe bestenfalls ein Schmunzeln entlockt hätte, führte Down Under zu einer mittelschweren Revolte. Zwar mögen die Konsumenten das Produkt, doch hassen sie geradezu den völlig unpassenden Namen. Dazu muss man wissen, dass ein Markenprodukt wie Nutella im Vergleich zu Vegemite („proudly made in Australia“) und Marmite ein Nichts ist. Ein Name wie iSnack 2.0 ist geradezu ein Anschlag auf die australische Seele.
isuck20ladiesthumb.jpgDeshalb dauerte es nur wenige Tage, bis Kraft Foods einlenkte, den gerade erst verkündeten Namen wieder kassierte – und die Konsumenten erneut um ihr Votum bat. Morgen soll nun der nächste, möglicherweise endgültige Name annonciert werden.
In der Zwischenzeit lohnt sich ein Blick auf die kreativen Unmutsäußerungen, zum Beispiel auf jenes T-Shirt (links), dass der Epic Fail Store feilbietet [via]. Oder das unvermeidliche Hitler-Video, das in einer von zwei Versionen auf YouTube bis jetzt 72.000 Aufrufe generierte, was noch verhältnismäßig wenig ist. Kraft wehrt sich übrigens nach Kräften gegen die Unterstellung, die ganze Affaire sei nicht mehr als ein genialer PR-Stunt gewesen.

Ist die Aktion nun ein Argument gegen Crowdsourcing? Wohl kaum. Mehr Aufmerksamkeit hätte ein Produktstart kaum bekommen können. Und Kraft hat sicher nicht falsch gehandelt, als sie den Namen binnen weniger Tage zurückzogen und eine neue öffentliche Namenssuche starteten. So kann’s gehen, wenn Konsumgüterhersteller auf den Konsumenten hören, der schließlich am Ende die Rechnung bezahlt. [via]