Der den Long Tail reitet

Warum ist das Spreadshirt-Geschäftsmodell so erfolgreich, seinen Kunden einen Teil der Herstellung zu überlassen?

Weil unsere Kunden einerseits das T-Shirt als Medium entdeckt haben und dass man da ohne großen Aufwand viele bunte lustige Sachen draufdrucken lassen kann – und wahrscheinlich, weil sie satt hatten, dass ihnen andere vorschreiben, was cool und lustig ist.

Sagt Lukasz Gadowski, Gründer von Spreadshirt, im next07-Interview.

Natürlich könnte man jetzt wieder die große 2.0 Keule rausholen und sagen, dass wir den Long Tail reiten: ‚Demokratisierung der Produktionsmittel‘, Vereinfachung der technischen Infrastruktur, Verringerung der Kosten, user-generated Content, Do-it-yourself, MeCommerce, Social Commerce, äh – fehlt noch was Wichtiges?

Das ganze Interview hier.

Spreadshirt ist kein Web 2.0

Brisante Enthüllungen von Lukasz Gadowski. Und es kommt noch besser: Die next07, auf der er referieren wird, ist kein Web-2.0-Kongress.
Der Begriff Web 2.0 ist in Deutschland nicht über das Stadium relativ unreflektierter Begeisterung hinausgekommen, gepaart mit bräsiger Ernüchterung nach dem Motto „Das haben wir doch schon immer so gemacht“. Vermutlich haben einfach zu wenige Leute Tim O’Reilly gelesen (und verstanden).
Web 2.0 war 2006. In Deutschland.

Nix geht mehr ohne den Konsumenten

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„Die Marken müssen raus aus ihrem Elfenbeinturm“, sagt Trendforscher Nils Müller im Interview zur next07. Der Gründer von TrendONE spricht auf der next07 die Visionary Note.
Der Schlüsseltrend Media 3.0 hat Web 2.0 abgelöst, erklärt Müller:

„Media 3.0 bedeutet ‚Jump in’ – jeder lebt im Medium und verschmilzt mit dem Medium. In Web 1.0 war man Zuschauer, in Web 2.0 konnte man als Direktor bestimmen, was passieren soll – und in 3.0 ist man selbst der Darsteller in den virtuellen Welten.“

Der Kunde als Produktvorteil

Was verändert sich, sobald Konsumenten aus ihrer Passivität ausbrechen? Alles. Das versinnbildlicht das als „Oregon Experiment“ berühmt gewordene Verfahren der UCLA University of Oregon. Sie plante 1971 bei der Neugestaltung ihres Campus’ keine Wege ein, sondern säte überall Rasen. Erst als sich Trampelpfade bildeten, wurden diese geteert. Weiterlesen…

re:publica und next07

Auch ein Thema für Hamburg vs. Berlin: Kongresse. In Berlin findet vom 11. bis 13. April die re:publica statt. Heute berichtet Detlef Borchers auf heise.de darüber und zieht diesen Vergleich:

Die dreitägige, bis in die Abendstunden gehende Konferenz kostet 60 Euro. Blogger, die für re:publica werben, zahlen 40, „Profis“ gleich 100 Euro. Das ist vergleichsweise günstig, wie die kommerzielle eintägige Web-2.0-Konferenz Next 07 zeigt. Diese kostet 590 Euro.

Vergleichsweise günstig, das stimmt. Sogar sehr günstig – das haben Spreeblick und Netzpolitik wirklich gut hinbekommen. Ansonsten werden sich die beiden Kongresse wohl ziemlich deutlich unterscheiden, insbesondere was Programm (hier re:publica, da next07) und Teilnehmer (hier re:publica, da next07) betrifft. So soll es sein.

Mit Web 2.0 haben die beiden Veranstaltungen zwar ein Tag Etikett Oberthema gemeinsam, die Perspektive auf die Details aber ist fast komplementär: hier Kultur, da Wirtschaft. Am besten beide Kongresse besuchen.