Casting 2.0

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… und jetzt werden wir auch noch alle TV-Stars: Das neue Selbstdarsteller- Portal getfamous verspricht nicht nur Online-Berühmtheit, sondern echtes Entdeckt-Werden:
„getfamous ist die logische Konsequenz der permanenten Suche nach Talenten bei Film und Fernsehen“, sagt Martin Hoffmann, Vorstandsvorsitzender von MME Moviement, das auf diese Weise in Zukunft einen Großteil seiner rund 1.000 Rollen pro Monat besetzen will.
Also schnell Fotos, Videos und Steckbrief auf der eigenen Sedcard eingestellt, und dann auf bald bei „Frank – der Weddingplaner“, „Richterin Barbara Salesch“ oder „Bauer sucht Frau“.

Get closer to the consumer!

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Den Konsumenten gehört die Macht. Das Unternehmen Ecco reagiert darauf mit der Neuausrichtung seiner weltweiten E-Commerce- und Internetstrategie. Die Marschrichtung heißt: „We have to get closer to the consumer“.
An der Integration des Konsumenten arbeitet SinnerSchrader und baut zur Zeit den internationalen Direktvertrieb via Web für Ecco auf. Erstes Etappenziel: Realisierungsstufe Nummer eins Anfang August, zwei weitere folgen Anfang und Mitte des nächsten Jahres. Oben ein erster Blick hinter die Kulissen.

Mal Vorbild sein?

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Was rät man der 16jährigen Nichte, die nicht weiß, was jobtechnisch aus ihr werden soll? Soll sie doch mal Fellowweb in den Browser eingeben und auf einer Internetplattform für Berufsanfänger landen. Die will der beruflichen Orientierungslosigkeit von Jugendlichen entgegenwirken und bei Berufs- und Studienwahl helfen.
Und man selbst kann als Berufstätiger auch gleich noch Vorbild sein, eine Mentorenfunktion übernehmen nämlich und bei Fellowweb das eigene Profil „spenden“ – das den eigenen Bildungsweg samt Zufriedenheit aufzeigt.
Vielleicht hilft das tatsächlich beim Finden von Interessen und Stärken – was das Anfänger-Hauptproblem zu sein scheint. Ich geh‘ jedenfalls spenden.

Die Geschichte wiederholt sich nicht

Sommerloch beim Tagesspiegel. Trotzdem wollen auch die Wirtschaftsseiten gefüllt werden. Zum jüngsten Rekordstand des DAX darf deshalb der bekannte Börsenexperte Paulus Neef zu Wort kommen. Der einstige Gründer von Pixelpark warnt:

Die Menschen setzen jetzt alle auf steigende Kurse, das ist hoch gefährlich. Natürlich sind nicht alle Unternehmen überbewertet, aber der Trend zur Übertreibung ist wieder zu sehen.

Heißt das, Sie erwarten wieder einen Absturz wie nach dem Boomjahr 2000?

Ich will kein Schwarzmaler sein. Aber ich verstehe nicht, dass jetzt wieder Vollgas gegeben wird wie im Jahr 1999/2000 so als sei alles komplett vergessen. Ich erwarte tatsächlich eine Korrektur, aber wie hart sie ausfallen wird, steht in den Sternen.

Zweiter Akt. Stephan Randler, Leitender Redakteur von iBusiness, geht der Sache auf den Grund, greift die Steilvorlage auf und fragt an:

In einem aktuellen Interview warnt Paulus Neef im Zusammenhang mit Web 2.0 vor übertriebenden Erwartungen und erinnert an die Bubble 1.0. Was halten Sie von dieser Einschätzung? Besteht wirklich die Gefahr, dass sich die Geschichte der Jahre 1999/2000 nun wiederholt?

Ich bin kein Börsenexperte, aber wenigstens lese ich ab und zu Zeitung. Meine Antwort:

Ich kann nicht erkennen, dass der aktuelle Börsenaufschwung von Themen wie Web, Medien oder Technologie getrieben wäre. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu 1999/2000. Demnach fließen auch keine nennenswerten Erwartungen an Web 2.0 in die Börsenbewertungen ein.

Die neue Macht der Konsumenten im Web ist ein langfristiger Trend, dem weder der Hype 1999/2000 noch der übertriebene Absturz 2001/2003 etwas anhaben konnten. Nein, die Geschichte wiederholt sich nicht. Jedenfalls nicht genauso wie damals.

Designed to be unproductive

8apps.com

Social networking is designed to be unproductive – except on 8apps.

Mit diesem griffigen Satz aus der Feder von mashable-Autor Pete Cashmore wirbt 8apps.com um Beta-Tester. Vor einem halben Jahr waren drei der schon im Namen angekündigten acht Anwendungen am Start, jetzt sind es vier:

  • Handshake, das social network
  • Orchestrate für Aufgabenlisten und dergleichen
  • Blueprint für Brainstormings
  • Pinpoint für Termine aller Art

8apps ist nach wie vor by invite only, aber der Fischmarkt hat weder Kosten noch Mühen gescheut und kann seine Leser einladen, solange der Vorrat reicht. Bitte einfach in den Kommentaren Interesse anmelden.

Der 8apps-Pionier im deutschen Sprachraum scheint Oliver Gassner zu sein, der allerdings auch noch nicht so genau weiß, was damit nun anzufangen wäre. Vielleicht könnte ich damit meine Arbeit organisieren?

8apps erinnert auf den ersten Blick an 37signals und die diversen Produktivitätswerkzeuge wie Basecamp, Highrise & Co. – allerdings mit dem Unterschied, dass hier alles auf einer Plattform stattfindet. Fehlt nur noch die Facebook-Anwendung.

Allerdings scheint die Entwicklung schon seit Monaten zu stagnieren: Der letzte Eintrag im 8apps-Blog datiert vom 1. März. Und auch bei den erkennbar durch 37signals inspirierten 8apps-Machern von Jonkenpon sind im März die Lichter ausgegangen.