Es weihnachtet sehr

Im Büro nebenan stapeln sich die Weihnachtskarten zu hunderten. Die ganze Agentur ist dieser Tage im Unterschriftenfieber. Ja, richtig gehört: Wir verschicken Karten aus Papier. Und ich darf noch nicht verraten, wie sie aussehen.
Die kreativste klassische Werbeagentur hingegen versendet Mails. Aber nicht einfach so. Sondern mit Stil und mit Segen.

Scholz & Volkmer hat sich in diesem Jahr die große Scholz & Volkszählung ausgedacht. Wer im Besitz eines Codes ist, kann über die Website einen Mitarbeiter in Echtzeit durch die Agentur steuern und mit Hilfe eines Scanners mehr über die Kollegen im Hause erfahren. Schöne Idee, gut umgesetzt! [via]
Was machen die anderen? Hinweise & Links bitte in die Kommentare!

Die Grenze zwischen Werbung und Redaktion

Die Internet World hat mir ein paar Fragen zum immer wieder spannenden Thema der Trennung zwischen Werbung und Redaktion im Web gestellt. Hier meine Antworten.

Verschwimmt im Zeitalter des viralen Marketing die Grenze zwischen
Werbung und Redaktion oder gibt es nach wie vor klare
Demarkationslinien?

Wo es redaktionelle Angebote gibt, sollte es auch eine klare Trennlinie zur Werbung geben. Dies liegt im ureigenen Interesse jedes redaktionellen Mediums, denn sonst verliert es an Glaubwürdigkeit. Viele Angebote im Web haben aber gar keine Redaktion, und dann kann es auch keine Trennung zur Werbung geben. Werbung sollte immer dann deutlich gekennzeichnet werden, wenn sie nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen ist.

Dürfen Unternehmen und ihre Agenturen komplette Artikel
oder Themeninseln
konzipieren und erstellen, damit sie von redaktionellen
Websites veröffentlicht werden?

Ja, dürfen sie. Die Redaktionen fahren allerdings besser damit, diese Artikel oder Themeninseln klar zu kennzeichnen. Schmu erkennt der mündige Medienkonsument früher oder später – und straft mit Nichtbeachtung.

In welcher Form darf ein Unternehmen einen Blog oder eine Community
fördern oder komplett finanzieren?

In jeder Form, die Leser und Konsumenten verstehen und goutieren. Unternehmen können auch selbst Blogs betreiben oder eine Community pflegen. Anders als in den klassischen Medien haben sie im Web viele Möglichkeiten, direkt mit den Konsumenten zu interagieren. Die Konsumenten suchen den direkten Kontakt.

Spielt sich die gesamte Diskussion über Schleichwerbung im Netz
nur in einem „inneren Zirkel“ der Medienschaffenden ab? Interessiert das den „normalen“ User überhaupt?

Auch wenn sich die Diskussion tatsächlich in einem inneren Zirkel abspielt – Otto Normalverbraucher ist an authentischer Kommunikation und Interaktion mit Unternehmen und Marken interessiert. Wer dieses Interesse bedient, hat damit Erfolg.

Wer macht denn so was?

Wer…

  • …schaltet mit enormem Mediaaufwand Anzeigen und TV-Spots ohne Absender?
  • …kommuniziert die Webadresse der Kampagne nur in Print?
  • …baut eine Flash-Site, für die ich zuerst den neuesten Flash-Player installieren musste?
  • …veranstaltet dort ein wenig originelles Quiz mit einer nervtötenden Würfelanimation?
  • …stellt zuletzt eine Frage, die kaum jemand beantworten kann, der nicht schon vorher weiß, wer der Absender ist?
  • …bereitet auf diese Weise einen Börsengang vor?

Richtig, es ist die RAG. Ein Unternehmen, das dessen Tochter DSK nach wie vor vom Steuerzahler subventioniert wird.

Es handelt sich um die Teaserkampagne für den neuen Namen der RAG, der am 12. September annonciert werden soll.

So was soll wohl eine innovative Multikanalkampagne sein. Seufz.