1.000 Follower: Unitymedia führt neuen Feiertag ein

So, oder so ähnlich, könnte eine Pressemeldung zum heutigen Tag aussehen.
Vor gut 4 Monaten haben wir zusammen mit unserem Kunden Unitymedia in einem Workshop den Grundstein in Sachen Social-Media-Strategie gelegt und sind mit Twitter gestartet. In erster Linie beantwortet das Social-Media-Team Kundenanfragen zum Produktangebot und kleineren technischen Problemen und informiert über Neuigkeiten aus dem Unternehmen. Heute, 20 Wochen nach dem Startschuss, gibt es einen wahren Grund zu feiern: Unitymedia begrüßt den 1.000 Follower auf Twitter.
Unitymedia macht wohl einiges richtig und holt den Konsumenten dort ab, wo der Schuh drückt: In seinem gewohnten Umfeld. Und all das mit kompetentem Service, schnellem Support und unkompliziertem Auftreten. Es ist also gar nicht schwer, im Social Web eine gute Figur zu machen. Alles was man dafür braucht: ein paar einfache Verhaltensregeln einhalten. Gemeinsam mit den Konsumenten und Kunden.
Daher schlagen wir vor: Unitymedia führt einen neuen Feiertag am 15. September ein, um an die gute Leistung des Twitter-Teams zu erinnern und weiterhin Ansporn für guten Service & Support zu bieten.
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Bildquelle: Flickr.

Was wir von Google Me erwarten können

Als Googles große Schwäche gilt, Orkut und Buzz zum Trotz, das Thema Social Media. Und als Lösung ausgemacht scheint seit geraumer Zeit das sagenumwobene Google Me. Handelt es sich dabei um eine Copycat von Facebook oder benutzen wir gar Google Me schon längst, ohne es zu wissen?
Aufschluss darüber, wie Google die Sache sieht, gibt ein Vortrag von Paul Adams, den dieser im Juli gehalten und den Gina Trapani jetzt ausgegraben hat. Paul Adams ist User Experience Researcher bei Google und referiert auf sage und schreibe 224 Seiten über das „Real Life Social Network“.

Paul Adams beschreibt einige Probleme und das gängige Nutzerverhalten auf heute existierenden Social-Media-Websites und macht Vorschläge, wie das Nutzererlebnis besser zu gestalten wäre. Das größte Problem für Nutzer sieht er heute darin, dass bei Facebook & Co. alle „Freunde“ in einem großen Topf landen, während im echten Leben verschiedene Gruppen von Beziehungen auch ganz verschiedene Interaktionsmuster mit sich bringen.
Jede Menge Hintergrundmaterial zu seiner Präsentation hat Paul Adams hier publiziert.

Unitymedia twittert und gewinnt!

Die Social Media-Plattform Twitter gewinnt im Kundenservice immer mehr an kommunikativer Bedeutung hinzu. Den Unternehmen bietet sich eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten für einen unkomplizierten, aktiven und schnellen Austausch mit ihren Kunden.

Der Kabeldienstleister Unitymedia aus NRW und Hessen nutzt diese Chance bereits sehr erfolgreich. Die Service- und Pressemitarbeiter von Unitymedia wurden dafür von SinnerSchrader durch einen Strategie-Workshop geschult. Seit Anfang Mai twittern nun täglich vier Mitarbeiter Neuigkeiten aus dem Unternehmen und der Branche.

In erster Linie leistet Unitymedia hier gute Arbeit in Sachen Kundenservice und -zufriedenheit und beantwortet Fragen oder klinkt sich in vorhandene Diskussion clever ein. In kürzester Zeit war die Resonanz auf die Twitteraktivität überwältigend.

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Für Follower ist der Unitymedia-Auftritt durch Sonderaktionen, wie dem Gewinnspiel „4 Player – 4 Tage“ am 13. Juli noch attraktiver geworden. Bereits am 1. Gewinnspieltag hat Unitymedia 150 neue Follower dazugewonnen. Nach dem erfolgreichen Start arbeiten Unitymedia und SinnerSchrader jetzt an einer Ausweitung der Social Media-Strategie.

Alex Bogusky sucht eine neue Herausforderung – außerhalb der Werbung

Werber-Ikone Alex Bogusky verlässt nicht nur die Agentur, die seinen Namen trägt. Er kehrt auch gleich der Werbung insgesamt den Rücken.
„I don’t think I’ll do much advertising“, sagte er der New York Times. „I’ve done plenty of it; I’m not able to find challenges in it.“ Er sucht also eine neue Herausforderung, und die findet er vor allem in jener Revolution, die den Konsumenten an die Macht gebracht hat.

Mostly, what I want to do is participate in this cultural revolution that’s happening mostly outside of advertising. The more interesting stuff is coming from the fringes, and that’s where I want to be. Social media is a fun place, and an amazing tool that’s making it more possible to reach consumers without the budgets because you don’t need the money now that was once required to reach them through ad campaigns.

Der Abgang von Alex Bogusky ist ein schwerer Schlag für die Werbebranche insgesamt, bezieht sie doch ihre Strahlkraft für den Nachwuchs nicht zuletzt von charismatischen Figuren wie ihm. Ambitionierte Berufseinsteiger, um die sich Agenturen reißen, suchen Herausforderungen – und finden die heute weniger in der Werbung als vielmehr in der digitalen Welt, meint Matthias Schrader:

Die klassische Werbeagentur ist tot, genauso wie die klassische Kampagne. Marken brauchen eigene Plattformen für den kontinuierlichen Dialog mit dem Konsumenten, für Interaktion und E-Commerce. Solche Plattformen können nur Agenturen liefern, die den Konsumenten in die Mitte ihres Denkens und Planens stellen – und nicht die Marke, das Produkt oder die geniale Idee.

Das Ende der Microsites? Oder gleich der Websites?

volkswagen_facebook.pngVolkswagen bewirbt den neuen Polo GTI nur noch in Facebook. Keine klassische Werbung (das freut uns), aber auch keine Microsite – der Link von volkswagen.de führt direkt ins Reich von Mark Zuckerberg. Das beunruhigt womöglich. Die Älteren unter uns erinnert das an Zeiten, als AOL das war, was heute Facebook ist.
Und Volkswagen ist nicht einmal Trendsetter. Coca-Cola hat schon Anfang des Jahres seine Kampagnen-Microsites zugunsten von Facebook und YouTube aufgegeben. Unilever geht in die gleiche Richtung.
Wird das alte Versprechen des Webs, das Marketing aus der Push-Ecke herauszuholen und es ins Gespräch mit den Konsumenten zu bringen, nun ausgerechnet von Facebook eingelöst? Mark Zuckerberg lässt sich von dieser Vision nicht erst seit gestern leiten. Auf Facebook-Seiten und in Facebook-Anwendungen geht heute schon vieles, wofür es bis vor kurzem noch eine eigene Website brauchte.
Wenn Facebook erst einmal alles kann, wofür dann überhaupt noch eine Website? Auf die ja erst einmal Traffic kommen muss, eingekauft mit viel Geld, das an Leute wie Matthias Ehrlich fließt. Der Traffic ist bei Facebook wahrscheinlich auch nicht umsonst, aber die Konsumenten haben dort, anders als im traditionellen Web, Gesichter und bringen ihre demografischen Daten mit.
Mark Zuckerberg verfolgt zudem eine Doppelstrategie: Wenn die Websites nicht zu Facebook kommen, dann kommt Facebook zu ihnen. Der Like-Button und die übrigen Social Plugins sind nur der Anfang.

Man muss weiterdenken. An das Ende der Website nämlich. Denn welcher Kunde will sie wirklich, diese Flash-Friedhöfe aus Pressemitteilungen und Broschüren? Er will sich vielmehr heimisch fühlen. Er sucht eine digitale Heimat, er will sein digitales Dorf. In diesem Dorf ist noch niemand Bürgermeister geworden, der nur Plakate geklebt hat. Wer regieren will, der geht von Mensch zu Mensch, von Haustür zu Haustür, von Kneipe zu Kneipe, dorthin, wo „gequatscht“ wird.