Allwissenheit auf dem Weg zur Normalität

Der neueste Supercomputer Watson von IBM weiß nicht nur fast alles, er versteht auch endlich was wir von ihm wollen – in unserer Sprache!
Nach Schach in den 1990ern dient heute Jeopardy! als Experimentierfeld für den Beweis der Leistungsfähigkeit und Performance der IBM Computer (spielen Sie selbst gegen Watson). Das berühmte TV-Quiz ist ein denkbar schlechtes Feld für logisch denkende Computer, denn anders als beim Schach ist das Frage-Antwort Verhältnis bei Jeopardy! sehr unlogisch und oft voller Anspielungen; die intended meanings (D. Ferrucci) der menschlichen Sprache machen es so schwer für Computer klare Antworten zu finden. Mit Watson hat IBM nun einen Computer präsentiert, der in der Lage ist, gesprochene Sprache nicht nur in informationstechnologische Daten umzuwandeln, sondern auch den zweideutigen Sinn dahinter zu verstehen.
Ein Beispiel beschreibt die NYTimes. Das Jeopardy!-Rätsel, das gestellt wurde, war: „The name of this hat is elementary, my dear contestant.“ Menschen würden das Wortspiel erkennen, das an Sherlock Holmes erinnert und vielleicht an die Hollywood-Version der Geschichte denken, in der der berühmte Detektiv einen deerstalker-Hut trägt. „Was ist der deerstalker?“ als richtige Frage zu formulieren, war beinahe unmöglich für einen Computer. Watson hat diesen Zusammenhang erkannt und bietet so einen immensen Mehrwert, den IBM bald aus den Labors in die Welt tragen möchte. Und das soll er schon ab nächstem Jahr schaffen! Aber wie?
Den IBM Entwicklern schweben unterschiedlichste Tätigkeitsfelder für Watson vor: so könnte er etwa in Krankenhäusern die neueste medizinische Fachliteratur analysieren und bei schwierigen Fragen der behandelnden Ärzte, die aktuellste Antwort geben, um den Patienten die beste Versorgung zukommen zu lassen. Bei der Masse der publizierten Literatur ist es einem praktizierenden Arzt beinahe unmöglich ad hoc auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein und gleichzeitig seine Patienten umfassend zu behandeln.
Einen noch größeren Mehrwert verspricht sich IBM von den Entscheidungsträgern in der Wirtschaft: in kürzester Zeit könnte Watson Berge an geschriebenem Text analysieren und Fragen präzise beantworten. John Kelly, Leiter der IBM Forschungslabore, fasst den Anspruch und die möglichen Anwendungsgebiete von Watson so zusammen:

Any place where time is critical and you need to get advanced state-of-the-art information to the front of decision-makers. Computers need to go from just being back-office calculating machines to improving the intelligence of people making decisions.

Grenzen zwischen Mensch und Technik werden sich dank Watson nicht auflösen, aber die Technik wird menschlicher und kann uns das Leben sehr erleichtern. Antworten auf Fragen, die in wochenlanger Recherche bearbeitet werden müssen, könnten innerhalb weniger Sekunden gefunden sein; und zwar ohne große Streuverluste mit irrelevanten Informationen, wie wir es von Google kennen. Watson hat gelernt unsere Sprache zu sprechen und zu verstehen, sodass sich die Informationsbeschaffung in Zukunft auf das Wesentliche beschränken kann: Fragen beantworten!
Was würden Sie Watson fragen? Was würden Sie wissen wollen, wenn es auf alles eine Antwort gäbe?

Alex Bogusky sucht eine neue Herausforderung – außerhalb der Werbung

Werber-Ikone Alex Bogusky verlässt nicht nur die Agentur, die seinen Namen trägt. Er kehrt auch gleich der Werbung insgesamt den Rücken.
„I don’t think I’ll do much advertising“, sagte er der New York Times. „I’ve done plenty of it; I’m not able to find challenges in it.“ Er sucht also eine neue Herausforderung, und die findet er vor allem in jener Revolution, die den Konsumenten an die Macht gebracht hat.

Mostly, what I want to do is participate in this cultural revolution that’s happening mostly outside of advertising. The more interesting stuff is coming from the fringes, and that’s where I want to be. Social media is a fun place, and an amazing tool that’s making it more possible to reach consumers without the budgets because you don’t need the money now that was once required to reach them through ad campaigns.

Der Abgang von Alex Bogusky ist ein schwerer Schlag für die Werbebranche insgesamt, bezieht sie doch ihre Strahlkraft für den Nachwuchs nicht zuletzt von charismatischen Figuren wie ihm. Ambitionierte Berufseinsteiger, um die sich Agenturen reißen, suchen Herausforderungen – und finden die heute weniger in der Werbung als vielmehr in der digitalen Welt, meint Matthias Schrader:

Die klassische Werbeagentur ist tot, genauso wie die klassische Kampagne. Marken brauchen eigene Plattformen für den kontinuierlichen Dialog mit dem Konsumenten, für Interaktion und E-Commerce. Solche Plattformen können nur Agenturen liefern, die den Konsumenten in die Mitte ihres Denkens und Planens stellen – und nicht die Marke, das Produkt oder die geniale Idee.

Lars Hinrichs is Back on the Block with HackFwd

There hasn’t been much noise about Lars Hinrichs after he resigned as Xing CEO in early 2009 and subsequently sold his shares to Burda. But now he appears back on the European start-up scene with his new venture aptly named HackFwd.
At HackFwd, Lars takes the role of Executive Geek. That reminds me of the old days at Böttcher Hinrichs where Lars also was the Chief Geeking Officer, kind of. Böttcher Hinrichs went bust in 2001, but this experience somehow laid the foundation for what later became Xing. Founded in 2003, Xing went public in 2006, a few days before Lars turned 30.
HackFwd provides pre-seed financing and all kind of support to geek founders with original, consumer-focused ideas. In exchange, HackFwd gets 27 per cent of the company. As of today, HackFwd lists four start-ups on its website, with TheDeadline amongst them (we already mentioned TheDeadline). According to Lars, the mission of his new company is simple:

Free Europe’s best developers from their day jobs to help them build their own game-changing companies.

But even if this sounds much like the incubator idea, the company sees itself as investor rather than incubator. The basic idea is summarised in this neat video:

Besides Lars, three other investors serve on the board: Marco Börries of StarOffice, StarMoney and Yahoo fame, Stefan Richter, the founder of freiheit.com, and Jean-Paul Schmetz, the former CTO and CEO of Burda Digital.

As Consumers Move Online, Banks Still Don’t Sell

The branch is not dead, it just smells funny. The majority of consumers now sees the Internet as their preferred method of banking. But while this shift has been under way for several years now, banks are severely lagging behind, as Brett King points out:

How could it be that more than 40% of customers for most banks in developed economies cite Internet Banking (and other direct channels) as their preferred method of banking, transaction volume through Internet outpaces branch by a ratio of more than 4-to-1, and yet 80% of revenue still comes through the branch?

How can it be that these same customers visit their „Internet“ bank 5-10 times per month, and the branch only 3 times a year and yet 4 out of 5 products they apply for through the bank are sold through a branch? The revenue factor is constantly cited by traditional bankers in support of the branch, but there are three reasons for this trailing revenue versus adoption rate data:

  1. Your „home“ branch gets allocated the revenue by the system
  2. The final compliance step is in-branch
  3. Most banks are awful at selling online

Read the full piece. Hat tip to Denkzelle.