Noch ein deutsches MySpace

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Seit Anfang April ist sevenload online (selbstverständlich beta). Dirk Olbertz macht sich Sorgen, wer wohl dahinter steckt:

Sollte es der Springer-Verlag sein, bin ich ganz schnell dabei, meine bisher dort eingestellten Photos rauszunehmen…

Mich erinnern Name und Design eher an ProSieben, vor allem deren Vermarktungstochter. Aber Spaß beiseite. Die Profile von Geschäftsführer Ibrahim Evsan und Chief Software Architect Thomas Bachem lassen keine Hinweise auf Medienkonzerne erkennen, einmal vom Standort Köln abgesehen…

Robert Basic hat natürlich sevenload längst getestet und für gut befunden. Und in den Kommentaren hat sich auch gleich Thomas Bachem zu Wort gemeldet:

Derzeit kommt jeden Tag ein neues Feature und eine neue Verbesserung hinzu, sodass sich sevenload auf einem sehr stabilen Weg hin zur offiziellen Veröffentlichung befindet. Wir rechnen hier mit 2-3 Wochen.

Inzwischen hat sevenload auch ein Blog. Mehr demnächst bei Robert Basic, der ein Interview mit dem Geschäftsführer angekündigt hat.

Das deutsche MySpace

…kommt ausgerechnet aus der Medienmetropole Hannover. Meint jedenfalls Exciting Commerce. Im Schatten von Madsack, ffn und Heise blüht das Kleinanzeigen-Imperium der heisse draht.
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Und startet nächste Woche eine neue Online-Plattform (hier die Beta) mit Blogs, Fotos, Videos, allerlei Community-Funktionen und dergleichen mehr. Musik, bekanntlich eine wesentliche Triebkraft von MySpace, soll im Mai folgen.

Schaun mer mal.
Nachtrag: Mehr bei Robert Basic

Feeding the MySpace Beast

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Pete Cashmore wirft einen erfrischenden Blick auf MySpace (das, wie wir letzte Woche gelernt haben, mit gerade mal 150 Servern auskommt) als Web-2.0-Phänomen.

Despite being a centralized site, it’s showing many characteristics of the decentralized web.

MySpace, so seine These, war eine wesentliche Ursache für das exponentielle Wachstum von YouTube – obwohl MySpace seinen eigenen (weniger überzeugenden) Video-Service bietet und zeitweilig sogar YouTube blockiert hatte.

Diese Beobachtung führt in den Kommentaren zu einem interessanten Gedanken, ausgesprochen von Lawrence Coburn:

Given YouTube’s success in using the MySpace community for distribution, the question for every other social web entrepreneur should be: “How else can we feed the MySpace beast?”

Lawrence Coburn ist übrigens Head Geek von RateItAll, einer Meinungs- und Bewertungsplattform, die schon seit 1999 existiert (und wahrscheinlich deshalb auf den ersten Blick wie Web 1.0 aussieht).

mix06: Einfach nur crazy

Bevor sich unser Sonderkorrespondent in Vegas dem wohlverdienten Nachtschlaf hingab, übermittelte er uns noch einige erste Eindrücke, „schnell & dreckig aber frisch!“

Ich verstehe immer noch nicht, wie es Microsoft schafft, so viele Menschen mit Zukunftsthemen zu beschäftigen, die keinen Cent Umsatz machen, und trotzdem wirtschaftlich so erfolgreich zu sein. Dafür bewundere ich den Laden zutiefst.

Bill Gates ist ein schlechter Sprecher. Bill Gates ist ein sympathischer, irgendwie rein und jung wirkender Mensch.

Las Vegas ist einfach nur crazy (diplomatisch ausgedrückt). Bis jetzt hatte ich nicht eine Stunde Zeit, neben der Konferenz, dem Versuch zu arbeiten, dem Kampf mit 12 Stunden Zeitverschiebung (wenn ich wach sein muss, bin ich müde – wenn ich schlafen soll, bin ich hellwach) Las Vegas zu bewundern.

Mit der Adaption des Vernetzungs-Gedankens in die neuen Microsoft-Technologien ergeben sich in den nächsten Jahren sehr, sehr spannende Möglichkeiten. Auf einer reichweitenstarken Basis, weil halt Microsoft. Die gezeigten Beispiele sind hier sehr technisch geprägt („schau mal, das funktioniert“). Aus Business-Sicht noch nicht so sehr überzeugend.

Myspace ist auch hier. Unglaublich, die haben eine Server-Farm von „nur“ 150 Stück und sind die reichweitenzweitstärkste Seite im Internet. Besonders im Bereich Personalisierung entwickeln sie zur Zeit mit Atlas & Ajax. Hier geht es um Drag & Drop für personalisierten Content. Sehr überzeugend.

Microsoft baut an einem Ad-Center, was wohl eine Full-Service-Plattform für Werbung (noch online) werden soll. Theoretisch sehr spannend, praktisch wird es wohl noch dauern, bis es so einfach ist wie Aktien kaufen: mal eben Zielgruppe auswählen, Preislimits fürs SEM einstellen, etc. und fertig 😉

Wichtige Stichworte sind: Beyond the Browser, Vernetzung von Applikationen und Services, Ajax & Atlas, sehr viel Mobile!

Einige Einblicke in Smartclients für Endkunden konnte ich z.B. von BBC und North Face sehen. Ich bin auf weitere sehr gespannt.

Schnell sitzt man in einer Session, in der über APIs und Workflows philosophiert wird… 😉 Wenn es dann eigentlich 5 Uhr AM in Old Europe ist, werden die Augenlider sehr, sehr schwer.

„For Web-mogul wannabes“

Das paßt ganz gut zu untenstehendem Chart: Das Wall Street Journal (wir bekommen derzeit täglich ZWEI Expemplare, ohne daß ich weiß, wer sie bestellt hat) gibt Start-ups wichtige Tipps zur Eintscheidung, ob eine Idee gut ist oder nicht.
1. Is what your are doing really a company or just a feature that will end up as part of some existing product?
2. Do you do something 10 Times better than Google and MySpace do?
3. If you´re developing for the web, what is to stop spammers from ruining everything you are trying to do?
4. From where, precisely, did you get that dorky company name?