Welchen Sinn hat eine Konferenz für Frauen wie die DLD Women letzte Woche in München? Werden dort nur die üblichen Frauenthemen verhandelt, als da wären: Warum schaffen es so wenig Frauen in Führungspositionen? Müssen Frauen wie Männer sein, um Erfolg zu haben? Wollen sie das – Erfolg haben oder wie Männer sein? Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen und Männern?
Ja, auch die üblichen Frauenthemen. In einem Punkt nämlich unterscheiden sich Männer und Frauen herzlich wenig: Beide reden am liebsten über sich selbst und über ihre eigenen Themen. Und weil dem so ist, hat auch eine Frauenkonferenz Sinn. Sie gibt Frauen Raum für ihre Themen, die auf klassischen Männerkonferenzen keinen oder nur wenig Platz finden. Und die Männer nerven.
Gibt es Konferenzen für Männer? Vielleicht nicht explizit, aber was ist eine Konferenz, bei der 95 Prozent der Sprecher und 85 Prozent der Teilnehmer Männer sind? Der Normalfall? Bei Burdas DLD Women war es umgekehrt: Männer waren zwar zugelassen, aber auf der Bühne wie im Auditorium klar in der Minderheit. Gefühlt im Verhältnis 30:1.
Viele der anwesenden Frauen waren zum ersten Mal auf einer DLD-Konferenz. Diese Tatsache allein macht die DLD Women zu einer perfekten Line Extension: Sie tut dem Mutterformat nicht weh, erschließt der Marke aber eine neue Zielgruppe. Es ist immer schlau, einen Ableger, sei es nun eine Konferenz oder eine Zeitschrift, um eine Zielgruppe herum zu bauen.
Noch dazu, wenn es eine Zielgruppe ist, die so dermaßen im genetischen Code von Burda liegt wie die Zielgruppe Frauen. Schließlich war es Aenne Burda, die mit „Burda Moden“ die weltgrößte Modezeitschrift etablierte. Frauen- und Modemarken wie „Bunte“, „Elle“, „Instyle“ oder „Freundin“ gehören zum Kerngeschäft von Burda.
DLD steht für Digital, Life, Design. An Life(style) und Design war kein Mangel letzte Woche in München, doch digital sind die Themen nur noch gelegentlich, wenn etwa die Zukunft der Medien aus weiblicher Perspektive debattiert wird oder es um Fashion, Style & Blogs geht. Die Faszination der Marke DLD geht von den Menschen aus und von der glänzenden Inszenierung, nicht so sehr von den Themen.
Kongresse
Es gibt 148 Beiträge in Kongresse.
Die Fliege des Kutschers. Die Moral des Tuns und die Konferenz next10
Eine Antwort von Laurent Burdin, Geschäftsführer Beratung von SinnerSchrader und Spezialist für Automobilmarketing.
Kennen Sie die Fabel „Die Kutsche und die Fliege“ von Jean de la Fontaine? Eine Metapher für einen Charakterzug: wenig Nützliches bewegen, aber immer betonen, wie unentbehrlich man ist.
Eine Kutsche mit schnaufendem Sechsgespann
Fuhr einst eine starke Steigung hinan
Auf schlechtem Weg in Sonnenglut.
Sie stockte. Frauen, Mönche, Greise stiegen ab.
Da kommt eine Fliege her und tut,
Als mache ihr Gesumm den Pferden frischen Mut
Und sporne sie zu besserem Trab.
…
Ich kenne Ähnliches von vielen,
Die immer die Geschäftigen spielen.
Sie mischen sich in alle Dinge,
Als ob es ohne sie nicht ginge –
Und sind nur ungelegen überall.
Schmeißt sie hinaus mit Knall und Fall!
Das ist auf jeden Fall mein Fazit aus der Konferenz und zum Stand der Internetbranche von heute. Einfach machen, nicht reden.
Machen! Neue E-Commerce-Konzepte wie myfab.com, neue Social-Media-Kultur wie Lego und neues Sexleben wie makelovenotporn.com.
Machen! Es ist Zeit, etwas für die Automobilindustrie, ihre E-Commerce-Aktivitäten und ihre Zukunft online zu tun. Ich mache es gern. Wir machen es gern.
Get Ready for next10!
In drei Tagen beginnt in Berlin die next10. Mehr 1.100 Teilnehmer sind bereits registriert. Sind Sie dabei? Falls nicht, dann sollten Sie es sich bald überlegen, denn der reguläre Preis von 790 Euro gilt nur noch, solange der Vorrat reicht. Danach gilt der Spätbucherpreis von 990 Euro (jeweils plus Buchung und MwSt.). Registrieren Sie sich jetzt und sparen Sie 200 Euro! Zehn Tickets sind noch da.
Das Programm steht fest
Mit über 100 Sprechern und 40 Stunden Programm ist die next10 die umfangreichste next aller Zeiten. Am 11. Mai ab 9 Uhr eröffnen der Tanzforscher Peter Lovatt und John B. Rogers, Jr. von Local Motors mit zwei Keynotes die Konferenz. Um 11 Uhr spricht Louis Rossetto, der WIRED gegründet hat und heute die Schokoladenproduktion revolutioniert. Der erste Nachmittag gehört internationalen Agenturen und Best Practice Cases. Um 17:30 Uhr wird der Visual Effects Award verliehen, bevor der Dirigent Itay Talgam mit einer weiteren Keynote den ersten Konferenztag beschließt. Am Abend steigt die offizielle next10 Party.
Den zweiten Konferenztag eröffnen der IT-Experte und Hacker Pablos Holman sowie der Blogger und PR-Profi Brian Solis. Der boomenden App Economy ist der gesamte Track 2 gewidmet. MP3-Erfinder Karlheinz Brandenburg hält um 13:30 Uhr eine Keynote zum Thema „How to be a Game Changer“. Mit der Closing Party ab 18:30 Uhr endet die next10.
Mit dem Berlin Ticket können Sie dabei sein. Es gilt am 12. Mai ab 13.30 Uhr und kostet 50 Euro (plus Buchung und MwSt.). Der Einlass beginnt um 12.30 Uhr. Im Preis enthalten ist auch der Eintritt zur offiziellen Closing Party zum Abschluss des zweiten Konferenztages (ab 18.30 Uhr). Die Zahl der verfügbaren Tickets ist begrenzt, also schnell registrieren!
Ihr individuelles Konferenzprogramm
Erstellen Sie sich Ihren Zeitplan im Web oder mobil mittels iPhone App (powered by Cellular) und Android App (powered by Mobile Roadie). Unser Medienpartner WELT KOMPAKT hält ein gedrucktes Programmheft für Sie bereit.
next goodies
2010 haben wir uns wieder viel Neues für Sie ausgedacht: Seien Sie beim Speed Dating dabei, basteln Sie sich Ihr eigenes next-Shirt und freuen Sie sich darauf, was Sie sonst noch erwartet.

Creative Technology. What we can learn from Nerds.
Der Wallfahrtsort der Kreativszene ist Frankfurt. Zumindest vom 12. bis 16. Mai, wenn der Art Directors Club für Deutschland e.V. zum ersten Mal in die Main-Metropole zum ADC Gipfel 2010 lädt. Das Motto The Clash of Creative Cultures verspricht ein furioses kulturelles Aufeinanderprallen der verschiedenen Kreativ-Disziplinen. Und SinnerSchrader mischt kräftig mit.
Chris Wallon, Kreativ-Geschäftsführer und Steffen Stäuber, Leiter des Innovation Lab sprechen am Freitag, 14. Mai um 11 Uhr auf der Medienbühne in Messehalle 5.0 über zwei an sich gegensätzliche kulturelle Praxen, Kreativität und Technologie, und ihren Clash im Alltag von Agenturen. Das Ergebnis des Aufeinanderprallens ist regelmäßig Creative Technology und beweist, dass auch Kreative etwas von Nerds lernen können. Die Messehalle 5.0 verbindet Hören und Sehen und beherbergt neben der Medienbühne auch die Ausstellung aller Arbeiten, die am ADC Wettbewerb 2010 teilgenommen haben.
Der ADC Gipfel: fünf Tage volles Programm und über 50 Referenten im Kongressprogramm. SinnerSchrader ist Partner des ADC Gipfels und bietet den Lesern des Fischmarkts Zugriff auf Karten zum Partnertarif. Mit dem Festivalpass für nur 399 € statt 480 € haben Fischmarkt-Abonnenten vergünstigten Zutritt zu allen Hauptveranstaltungen des Gipfels. Das Kongressticket für Stadtgespräche und Future Congress ist auf Wunsch auch einzeln buchbar zum Sondertarif von 199 € statt 250 €. Also schnell Karten sichern!
Berlin, Berlin, ich war dann mal da auf der re:publica…
Die re:publica in Berlin – zum vierten Mal stattfindend, zum ersten Mal mit mir. Dabei war lange Zeit nicht klar, ob ich überhaupt fahren darf. Als Freiberufler hat man das ja da viel einfacher, der ottonormale Angestellte hat eher das Problem der Zeit- und Urlaubsplanung.
Da ich selbst mitten in der Vorbereitung für eine Konferenz, der next10, stecke, kam bei mir noch erschwerend der Faktor Urlaubssperre und Termindruck hinzu – wir haben noch gut drei Wochen. Der eine oder andere Selbständige aus meinem Umfeld fragte mich schon Löcher in den Bauch, ob ich denn kommen werde. Oft brachte ich im Team das Thema auf den Tisch, dann entschied sich endlich letzte Woche, dass ich unter „verschärften“ Auflagen doch noch nach Berlin fahren darf.
Was ich so nicht ganz erwartet hatte, halb Hamburg schien auf dem Weg in die Diaspora nach Berlin zu sein. Dies äußerte sich nicht zuletzt in unzähligen foursquare– und friendticker-check-ins im Hauptbahnhof am Mittwochmorgen, auch die Tweetrate mit dem Hashtag #rp10 bzw. mit „ich bin auf dem Weg nach Berlin“ stieg enorm an. Allein im 8.06-Uhr-Zug ab Hauptbahnhof saß meine halbe Twittertimeline. Ein herber Verlust für mein tägliches Leben, wenn diesem Zug etwas passiert wäre…
Einen Zug später trat auch ich meine Reise gen Osten Richtung Friedrichstadtpalast an, um zwei Stunden später feststellen zu müssen, ca. 2000 andere hatten die gleiche Idee. Lange Schlangen an den Akkreditierungsständen, mit zum Teil verwirrenden Verläufen. Kein WLAN, kein Netz, weder UMTS noch Edge noch profanes Telefonnetz. Das Areal um die re:pulica herum glich einer Steinzeit im Zeitalter des Web 2.0. Ein vernünftiges Arbeiten, wie ich es meinem Team versprochen hatte, war nicht möglich.
Zeitweise waren SMS im zurückkehrenden Telefonnetz das Kommunikationsmedium der Wahl! Im Laufe der zwei Tage, die ich vor Ort sein sollte, wurde es nicht merklich besser. Selbst bei der Anzeige „volles Netz verfügbar“ war es nicht möglich, auch nur eine einfache statische Seite aufzurufen. Sehr schade, aber wohl nachvollziehbar, wenn ca. 2000-2500 Leute gleichzeitig versuchen, ihren Laptop sowie ihr Smartphone ins Netz einzubuchen.
Nach der Akkreditierung, Bändchen umlegen, Konferenztasche abholen, Garderobe verstauen konnte ich mich endlich dem Programm zuwenden. Vieles klang interessant, doch allein die Vielfalt förderte nicht gerade die Übersichtlichkeit. Im gedruckten Programm – jaja, old-school, doch erstaunlich viele liefen mit dem gefalteten Zettel vor sich herum – waren die Workshops noch extra abgedruckt, so dass die Zeitplanung immer doppelt überprüft werden musste. Auf meinem Smartphone wäre mir das lieber gewesen, aber so gänzlich ohne Netz und Empfang wusste ich mit diesem Ding nichts mehr anzufangen…
Das Highlight der gesamten re:publica war die Session von Jeff Jarvis. Und mit dieser Meinung stehe ich bestimmt nicht alleine da, obwohl Peter Kruse ihm wohl fast den Rang abläuft in der Beliebtheit der Sessions. Doch Jeff Jarvis ist nicht nur Journalist und Professor, nein, er ist Entertainer. Und er weiß sich zu verkaufen.
Charmant leitet er den Vortrag ein, dass sein Deutsch bei weitem nicht so gut ist, um die komplette Zeit Deutsch zu sprechen – charmant wechselt er aber oftmals zwischen Englisch und Deutsch hin und her. Eine One-Man-Show, die den Saal zum Lachen bringt, auch wenn er sich von der jungen Generation einiges gefallen lassen muss. So zum Beispiel von einem Niederländer, der in der anschließenden Diskussion alle über 35 für alt erklärt und damit Jeff Jarvis fast die Show stiehlt. Bei der Twitterlesung am Abend ist er dann aber trotz Anwesenheit von u.a. Sascha Lobo, @kosmar, @bosch, @HappySchnitzel und @pickiHH wieder der uneingeschränkte Star der anwesenden „digitalen Besserwissergesellschaft“.
Andere Sessions waren natürlich auch interessant, liebend gerne hätte ich Kathrin Passig mit „Wie man Leuten nichts beibringt“ gehört. Doch die Planung sah nur einen kleinen Workshop-Raum vor, so mussten mind. 20, gefühlt eher 50 Leute vor der Tür stehen. Verstehen war da schwierig, es blieb nur der Twitterstream oder das Ausweichen auf weniger interessante Sessions, die aber komischerweise in größeren Räumen stattfanden. Immerhin konnte man da aber mal für einen Moment sitzen, verschnaufen und an den umliegenden Steckdosen Smartphone und Laptop aufladen.
Natürlich war ich nicht nur auf der re:publica, weil mein halber Bekanntenkreis da war und ich Jeff Jarvis sehen wollte. Nein, ich hatte ja harte Verpflichtungen. So networkte ich im Auftrag der next10, was das Zeug hielt. Traf mich mit den Gründern von friendticker, ging zum UdL Digital Meeting, genoss Berlins Nachtleben auf der von tumblr gesponserten „Fashion meets Tech“-Party, traf den einen oder anderen aus beruflichen Gründen und ja, am 2. Tag kam ich auch endlich dazu, meine Mails von Firmenaccount abzurufen. Nein, nicht im Friedrichstadtpalast, Quatsch Comedy Club oder in der Kalkscheune. Ich wich auf das St. Oberholz aus und zähle mich nun auch zur digitalen Bohème…
