Safari für Fenster

Steve Jobs überrascht uns mit Safari 3 Beta für Windows. Die Überraschung war offensichtlich auch für die Entwickler bei Apple so groß, dass zum Testen keine Zeit mehr blieb.

Und so sieht Spiegel Online mit Safari 3 aus:

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Headlines sind überbewertet.

Vorlesung

Wenn schon Telefonterrormarketing, dann richtig, lieber Focus! Ich fände es wirklich überzeugender, wenn Eure Call-Center-Damen ihre Skripte nicht so tonlos herunterleiern würden.

Write for the reader

Jason Fried in Signal vs. Noise:

Most copywriting on the web sucks because it’s written for the writer, not for the reader. Write for the reader. That is all.

Blogging is copywriting, too.

Friede, Freude, Kräuterlimo


Seit Wochen unterhält Bionade, „das offizielle Getränk einer besseren Welt“, uns mit Radiospots, in denen Menschen sich bei der Bahn dafür bedanken, nie zu spät zur Arbeit zu kommen. Jetzt lässt Bionade („Gebt Früchten mehr lustige Namen. Wie Litschi.“) den vielen Worten im Netz auch Taten folgen: Stille Taten. Auf der Webseite erfährt man von hilfsbereiten Menschen, die heimlich fremder Leute Autos waschen oder Taxifahrer mit einem ausgiebigen Frühstück verwöhnen.
Reinschauen lohnt sich.

Kaffeeklatsch in Hamburg

Neulich in Hamburg, Medienstadt: Ein media coffee zum Thema „Von der Edelfeder zum Contentlieferanten? – Printmedien im Wandel“ – bester Frontalunterricht mit eingebauter Fragemöglichkeit im Auditorium der Bucerius Law School.
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Das Podium von links nach rechts: Annette Hillebrand, Moderation, Akademie für Publizistik. Kuno Haberbusch, Zapp/Das Medienmagazin und extra 3/Das Satiremagazin. Holger Stark, Der Spiegel. Frank Thomsen, Stern.de. Jan-Eric Peters, Axel Springer Akademie. Dr. Wilm Herlyn, dpa.
Viel Altbekanntes: Spiegel-Online hält verdient das Quasi-Monopol der Online-Nachrichtenmagazine (alle). Online wird nicht zu einem Qualitätsverfall führen (Thomsen) und „alles wird weiterleben, aber anders“ (wieder Thomsen). Online ist nicht mehr die interne Abschiebestation, sondern die Zukunft (Peters). Und so weiter.
Zwei Sprecher haben spannendere Dinge von sich gegeben: Kuno Haberbusch, Leiter von Zapp/Das Medienmagazin und extra 3/Das Satiremagazin hat gezeigt, wieviel Sinn es macht, sich bei aller Euphorie über Web 2.0 (s)eine kritische Sicht auf die Dinge zu bewahren. Haberbusch war also dagegen, was mich zugegebenermaßen schonmal grundsätzlich begeistert. Kurze Szenenbeschreibung:
Dass Google sich jeglicher Transparenz verweigere („die lehnen kategorisch jedes Interview ab!“), sei nicht hinnehmbar, ja – gar skandalös sei, dass die deutschen Medien das klaglos hinnehmen. Jan-Eric Peters (Axel Springer Akademie) dazu: „Es ist, wie es ist.“ Haberbusch spornt das erst richtig an: Er geht dazwischen und erklärt erstmal, wie man früher gekämpft habe. Herrlich.
Dagegen war er auch, dass die Regionalblätter „außerhalb der privilegierten Insel Hamburg“ ihre Online-Ableger nebenher machen. Auch ein Thema des zweiten Sprechers, der hier Lob erhält: Holger Stark, Der Spiegel, wies immer wieder auf die Wichtigkeit von Investitionen in Leute hin – statt die Online-Ausgaben aus dem Print mit zu bedienen.
So war vor allem er es, der das Fazit prägte. Am Ende waren sich alle einig, dass es Edelfedern immer geben wird (und bekamen damit noch eben den Dreh zum Veranstaltungstitel) und machten sich kollektiv um eines Sorgen: um die Qualität der Recherche und um die Zukunft des investigativen Journalismus – angesichts der Tatsache, dass dort gespart wird, „wo Zeit, Geld und Energie nötig sind“ (Stark).
Die Veranstaltung hätte also besser „Lässt sich guter Journalismus im Internet überhaupt bezahlen?“ geheißen.
Hingewiesen wurde auf eine spannende Studie: „Klicks, Quoten, Reizwörter: Nachrichten-Sites im Internet. Wie das Web den Journalismus verändert.“
Die media-coffee-Reihe tourt übrigens durch Deutschland und lässt sich im media-coffee-blog mitverfolgen.