Ist Facebook das neue MySpace?

Unter den Social Networks (lies: MySpace, LinkedIn, Xing, StudiVZ, Qype & Co.) gibt Facebook momentan den Takt vor. Die Plattform hat mindestens zwei Dinge richtig gemacht:

  1. Der Name ist generisch genug, um die Wandlung der einstigen Studentencommunity zur offenen Plattform für alles und jedermann mitzumachen. Kein Namenswechsel erforderlich (vgl. openBC und StudiVZ).
  2. Facebook hat das Zeug zum Social Operating System, denn es lässt sich programmieren. Auf Facebook laufen schon mehr als 1.000 Anwendungen aus allen erdenklichen Bereichen. Der aktuelle Hit ist iLike – natürlich mal wieder Musik. Dank Facebook wächst iLike in atemberaubendem Tempo.

Last, but not least: Facebook ist MySpace in nahezu allen Belangen überlegen. Nur bei den Nutzerzahlen liegt MySpace noch vorn: Facebook hatte im Mai nach eigenen Angaben 27 Millionen aktive Nutzer, MySpace zählt derzeit 170 Millionen Nutzerkonten – und ist keineswegs auf dem absteigenden Ast.

Mister Wong findet den Buzz

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Der Social-Bookmarking-Dienst Mister Wong präsentiert ein interessantes neues Feature: Wer nach Tags sucht, bekommt jetzt die Möglichkeit, die „aktuell populären“ Bookmarks aufzulisten. Sortiert wird nach einem „Buzz-Faktor“, der anzeigt, wie die Popularität einer Website ansteigt. Richtig spannend wird’s, wenn die Zahl der Bookmarks noch weiter wächst und Mister Wong nicht nur bei den absoluten Top-Themen eine größere Auswahl an aktuellen Bookmarks präsentieren kann — dann könnte das Feature eine echte Konkurrenz für Technorati & Co. werden.

Flickr und die deutsche Kundschaft

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Flickr wird international. Seit letzter Woche spricht die Fotocommunity deutsch. Doch mit der Sorge um die deutsche Kundschaft hat es Yahoos Rechtsabteilung etwas übertrieben: hierzulande werden neuerdings ungefragt Fotos herausgefiltert, die für „unpassend“ gehalten werden — und das betrifft bei weitem nicht nur Pornographie. Seitdem protestieren Nutzer gegen die Zensur, die von Yahoo relativ vage mit der deutschen Gesetzgebung begründet wird.
Nico Zorn beschwerte sich gleich direkt bei Yahoo und kündigte an, zu einem anderen Foto-Dienst zu wechseln. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

vielen Dank für Ihre Nachricht an Yahoo! Deutschland. Wir haben eigentlich keine Lust, Ihnen das zu verraten… aber… natürlich können Sie Ihren Account jederzeit löschen. Hier ist ein Link: http://www.flickr.com/profile_delete.gne

Gestrandet

Geschichten aus dem Beraterleben. Heute: Gestrandet in München.
Diese Geschichte ist eine wahre Begebenheit aus dem Arbeitsalltag. Anlass des „Ausflugs“ von Hamburg nach München war ein Kundentermin, der den Abschluss der Arbeitswoche darstellen sollte. Aber Murphy schlägt ja gerne mal des Freitags zu, um einem den Start in das Wochenende zu vermiesen…
Nach dem erfolgreichen Kundentermin freute man sich nun also schon auf das Wochenende und wollte mit guter Laune in den Feierabend nach Hamburg fliegen. Auf die Stadtautobahn abgebogen, machte sich jedoch gleich ein ungutes Gefühl im Magen breit, der Himmel öffnete seine Schleusen und verwandelte die Autobahn in ein großes Schwimmbecken. Als hätte das nicht gereicht, fügte Petrus noch ein paar Tonnen Hagel und Wind hinzu und rührte ordentlich um. An einem pünktlichen Abflug des Fliegers war jetzt eigentlich schon nicht mehr zu denken.
In der Abflughalle angekommen, dann auch die Bestätigung: Das Wochenende würde später beginnen, der Flug war von 18.55 auf 20.35 verschoben. So wie alle anderen Flüge auch, wenn sie nicht eh schon annulliert worden waren. Kurz vor halb 9 dann die nächste Durchsage: „Ich habe leider keine guten Nachrichten für Sie, die Maschine ist auf dem Weg nach München mehrfach vom Blitz getroffen worden und an einen Weiterflug ist heute nicht mehr zu denken.“ Mpf.
Welche Alternativen gab es nun?
– Die Lufthansa konnte nicht weiterhelfen, angesichts etwa 60 ausgefallener Flüge war die Schlange am Service-Schalter etwa drölf Kilometer lang und hoffnungslos überfordert.
– Die Hoffnung, einen Flug am Folgetag zu bekommen, war verschwindend gering, wenn man bedenkt wie viele Menschen denn schon in oben erwähnter Schlange standen.
– Der Nachtzug der Bahn war ausgebucht. Alternative Zugverbindungen waren nicht tolerierbar (mind. 3 Mal Umsteigen, mind. 12 Stunden Fahrt).
– Hotelzimmer in München (wegen Messe oder so) waren laut Lufthansa nicht mehr verfügbar.
– Die S-Bahn nach München war wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen eingestellt worden, Taxen waren extrem rar.
Blieb also die Notlösung einer Autofahrt zurück nach Hamburg, schließlich wollte man ja noch was vom Wochenende haben. Immerhin gab es noch einen Mietwagen und so verbrachte man die Nacht auf der A7. Die ursprünglich für 21 Uhr geplante Sichtung der eigenen Haustür erfolgte somit gegen 5:30 Uhr am nächsten Morgen, die Vögel zwitscherten und die Sonne schaute schon über den Horizont. Heimkehrerromantik.
Danke, Wetter. Mein Bedarf an annullierten Flügen ist für die nächsten Monate erst einmal mehr als befriedigt.