Matthias Schrader gestern auf dem Versandhandelskongress in Wiesbaden
„Ein wirkliches Highlight und eine tolle Show“, schreibt Jochen Krisch bei Exciting Commerce.
Nachtrag: Hier jetzt auch der Quicktime-Film (15 MB), klickbar und mit lesbaren Texten. Allerdings keine Tonspur, da muss ich Euch leider enttäuschen. Soweit ich weiß, ist der Vortrag nicht aufgezeichnet worden.
Oktober 2006
Qype wirbt in Secondlife
Auch virtuelle Welten brauchen Empfehlungssysteme. Deswegen ist Secondlife, eine simulierte Stadt, die die Größe und Einwohnerzahl von Amsterdam erreicht hat, jetzt auch mit Qype vernetzt. Vorerst nur mit einer Werbetafel, aber wer weiß, was noch kommt? Mehr dazu im Qype-Blog.
Dating mit Büchern
Soziale Software dient vor allem einem Zweck – der Eheanbahnung. Wer sich bei buchpfade.de registriert, wird demzufolge gleich nach seiner Verfügbarkeit auf dem Heiratsmarkt gefragt: „Sag ich nicht“, „Single“ oder „In einer Beziehung“ lauten die Alternativen.
In nur fünf Tagen und Nächten, so die Selbstbeschreibung, entstand buchpfade.de als
unternehmerisches Experiment des Center for Digital Technology and Management (CDTM)
der Technischen Universität München (TUM) und der
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).
Die Idee ist simpel: Was last.fm für Musik ist, will buchpfade.de für Bücher sein. Nutzer stellen dort ihre Bibliothek zusammen, bewerten Bücher, bekommen Empfehlungen und finden Gleichgesinnte („Buchgefährten“) mit ähnlichen Beständen im Regal.
An manchen Stellen scheint die Site noch etwas buggy zu sein, aber die Oberfläche ist anmutig, die Idee gut und die Ausführung für den Anfang gar nicht schlecht. Vorgestern wurde buchpfade.de auf der Systems vorgestellt, und die ersten 108 Nutzer sind schon registriert.
E-Commerce wird unsichtbar
Heute reise ich nach München, um morgen auf der Internet World u.a. mit Jochen Krisch über die Frage „Quo vadis E-Commerce 2.0?“ zu diskutieren. Den Fischmarkt-Lesern möchte ich nicht vorenthalten, was mir zu den fünf Fragen eingefallen ist, die Panel-Moderator Björn Negelmann vorab gestellt hat.
- Was zeichnet das derzeitige E-Commerce aus? Was ist der technologische und konzeptionelle Status-Quo?
Der Blick in das Online-Shop-Ranking sagt alles: Ebay, Amazon und Tchibo sind der Maßstab – in dieser Reihenfolge. Die Stärke von Ebay ist die Schwäche des Direktvertriebs und des klassischen Versandhandels im hiesigen Web. Die Stärke von Amazon ist die einzigartige Sortimentstiefe und -breite. Und die Stärke von Tchibo ist ein innovatives Konzept – auch wenn es inzwischen Abnutzungserscheinungen zeigt, im Web trägt es nach wie vor.
- Was sind die Defizite (oder gibt es evtl. gar keine), die das derzeitige E-Commerce-Geschehen kennzeichnen?
Es dominiert der Nachholbedarf. Zu viele Anbieter haben in den Krisenjahren ab 2001 zu wenig investiert und sich damit einen Rückstand zum Spitzentrio eingehandelt, der jetzt nur schwer aufzuholen ist. Doch das Umdenken hat eingesetzt und zeigt erste Resultate: Otto zum Beispiel arbeitet am eShopping 2.0.
- Was verändert sich im E-Commerce mit Web 2.0? Oder wird sich gar nichts aendern?
Mit Web 2.0 werden die Karten noch einmal neu gemischt. Ebay und Amazon waren immer schon Web 2.0, obwohl es bei ihnen weder riesige Schriften noch abgerundete Ecken gibt. Für die etablierten Versender ist Web 2.0 die Chance, ihre Versäumnisse aufzuholen. Es gibt Indizien dafür, dass sie diese Chance nutzen werden. Und alle anderen können vom Long-Tail-Effekt profitieren: Selling Less of More.
- Was sind die bedingenden Faktoren für die weitere Entwicklung des E-Commerce zum E-Commerce 2.0?
Ein entscheidender Faktor ist die künftige Vertriebspolitik der Markenhersteller: Werden sie stärker als bislang direkt vertreiben oder weiterhin auf den Handel setzen? Das Web begünstigt den Direktvertrieb.
Spannend wird, ob die bezahlte Transaktionsvermittlung über das Web weiterhin dominiert oder das Pendel wieder in Richtung Handel zurückschlägt.
- Was bringt uns die Zukunft nach E-Commerce 2.0?
E-Commerce wird unsichtbar – genau wie Strom, Telefon oder Fax. Heute schon ist die Erwartung berechtigt, alles online beziehen zu können, was sich prinzipiell dafür eignet. Im Versandhandelsdeutsch heißt das „Multichannel“. Die Onlinebestellung ist zu einer reinen Selbstverständlichkeit geworden, wie die Bestellung per Telefon, Fax oder Postkarte.
Die nächsten Themen heißen:
- Wer verkauft am besten – Händler oder Hersteller?
- Produkteigenschaft Internet: Das Web gehört zum Produkterlebnis
- Marke 2.0: Alle Macht dem Nutzer?
Diplomarbeit
Wer sich mit der Bestimmung von Anwenderpräferenzen für webanalytische Programme befassen und darüber eine Diplomarbeit am Institut für Handel und Marketing, Arbeitsbereich Marketing & Branding der Universität Hamburg schreiben möchte, der möge einen Blick auf die Ausschreibung dort werfen. Die Arbeit wird in Zusammenarbeit mit SinnerSchrader Analyse betreut.