Buster


Buster, originally uploaded by m.recke.

Daniel Lang aus den SinnerSchrader Studios erklärt seinen Bildschirmhintergrund:

Da wir schon seit geraumer Zeit "Clean Room Policy" haben, ist der Desktop tatsächlich eine der letzten Individualisierungsoptionen die noch bleiben.

Ich brauche einen aufgeräumten Desktop mit ganz wenig Dateien und Ordnern, und der Blick aufs wesentliche muss frei bleiben. Das "wesentliche" Motiv wird in unterschiedlichen zeitlichen Abständen getauscht und entspricht gerade meinem Interesse und meiner Stimmung. Ein Filmplakat von Wim Wenders Paris Texas, der Hauptdarsteller aus "The Incredibles", ein Bild von Edward Hopper usw.

Nachdem ich gestern den Stummfilm "Weisse Hölle am Piz Palü" gesehen habe (siehe auch www.eiston.de), hab ich wieder ein Stummfilmmotiv gebraucht und mich an den guten alten Buster Keaton erinnert. Der Freisteller von Buster ist aus dem Film "Seven Chances".

Shoposphere besucht

ShoposphereHoch hängen die Erwartungen an die Shoposphere. Und eines muss man Yahoo lassen: Unter PR-Gesichtspunkten war der Start optimal eingefädelt. Der Scoop blieb einem Blog namens Techcrunch vorbehalten, das vor dem amtlichen Start ins Beta-Dasein berichten durfte. Und mit der Ankündigung kommender Features wie Tagging, vor allem aber dem Plan, die fleißigen Listenbastler am Shopping-Umsatz zu beteiligen, hat Yahoo der an sich wenig spektakulären Geschichte den richtigen Dreh verpasst.

Was geht jetzt schon? Überall, wo bei Yahoo Produkte auftauchen, gibt es kleine Links ("Save to My Lists"), um das Produkt auf einer nutzereigenen Liste zu speichern. Wer sich an Amazon und dessen Wishlists erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch. Schön ist die Option, eine kleine Erläuterung zu schreiben. Was ganz klar fehlt, ist die Möglichkeit, Links zu setzen. Alles bewegt sich im walled garden von Yahoo. 360 Grad, sozusagen.

Andere Nutzer können Listen bewerten ("Was this list helpful?") und Kommentare hinterlassen. Alles schön gemacht, keine Frage, aber das Rad des E-Commerce ist damit nicht gerade neu erfunden. Auch mit Umsatzbeteiligung bewegen wir uns hier eher im Bereich Marketing, Media und Publishing.

Die Shoposphere ist insofern mit Adsense vergleichbar: Yahoo gibt künftig einen Teil der Erlöse an Nutzer weiter, die es irgendwie, aber nachweisbar geschafft haben, am Weg eines Käufers zu seinem Wunschprodukt zu sitzen. Im Unterschied zu Adsense kann die Shoposphere allerdings nur den Kauf vergüten, nicht den Klick. CPO statt CPC. Ball flachhalten, liebe Kollegen!

Ach ja, fehlt noch der Link zur Fischmarkt-Liste.

Quel coincidence!

Google_analyticsAus der Reihe "Zufälle, bei denen man sich fragt, ob es wirklich welche sind": Kaum gehen wir mit WebSideStory auf Deutschlandtournee, da startet Google, wie alle zwei bis drei Wochen üblich, einen neuen Dienst. Und zwar, passend zur Roadshow Web Analytics 2006, mit dem Namen Google Analytics und dem damit verbundenen Leistungsversprechen. Was heißt das für den Markt? Die Computerwoche gibt Entwarnung:

Google Analytics könnte für einige Bewegung im Markt für Software zur
Website-Analyse sorgen. Vor allem kleinere kommerzielle Anbieter, die
in erster Linie vom Lizenzgeschäft leben, geraten durch das kostenlose
Angebot unter Druck. Firmen wie Websidestory, Coremetrics oder Omniture
hingegen wären laut Marktbeobachtern besser gegen diesen neuen
Konkurrenten gewappnet, da sie starke Service- und
Beratungsmannschaften unterhielten, die Google bisher nicht vorzeigen
kann.

Beratung und Service dürfte in der Tat nicht der Fokus eines Google-Ablegers sein – dafür aber Automatisierung, Standardisierung und Skalierbarkeit. Hier werden neue Standards gesetzt, soviel dürfte klar sein – auch wenn ich noch keinen Einblick nehmen konnte, weil Google Analytics offensichtlich mit dem ersten Ansturm nicht fertig wird. Ein paar Screenshots nebst Erläuterungen bei Google Blogoscoped.

Bis vor kurzem kostete der Dienst (unter dem Namen Urchin) übrigens 199 Dollar pro Monat. Jeder Web-Analytics-Anbieter mit diesem Geschäftsmodell kann also schon mal darüber nachdenken, ob sein Dienst hinreichende Differenzierungsmerkmale aufweist – oder den Preis um 199 Dollar senken. Wie formuliert es Jon Henshaw [via Siggi Becker]?

Google Takes Out Entire Industry In One Day

Smarte Shops

Internet World: Handel muss sich neu erfindenDie Internet World (Zeitschrift) berichtet über die Internet World (den Kongress). Der Vortrag von Matthias Schrader ist Anlass für die Titelgeschichte und eine ganze Seite zum Thema. Und damit nicht genug: Auf der Website gibt es auch die Tonspur zu den Slides. Was will man mehr?

Nachtrag: Bei genauerer Betrachtung stelle ich fest, dass die Tonspur zu einem anderen Panel gehört, auf dem u.a. Malte Blumenthal saß, Geschäftsführer der Agentur SinnerSchrader Studios.

Dienstfahrt mit Schrader

VespaHeute in der Welt am Sonntag: eine Dienstfahrt mit Matthias Schrader. Gesprächsthema ist u.a. – wie könnte es anders sein? – der E-Commerce. Auszug:

Worauf sollten Anbieter achten?

Schrader:
Service, Sortimentgestaltung und Verkaufsdramaturgie sind wichtig.
Viele orientieren sich noch an Katalog- und Regalmetaphern. Das ist
eine logistische Sichtweise, aber nicht die der Konsumenten. Der Kunde
sucht zu seinen Schuhen die passende Hose oder ein Hemd und will sich
nicht durch 20 Schuh-Seiten klicken.