Investitionen in Online-Werbung sind gestiegen

Die Online-Werbespendings in Deutschland sind im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 15,1 Prozent auf 350 Mio. Euro gestiegen. Dies hat gestern Nielsen Media veröffentlicht.
Das Wachstum der Brutto-Werbeumsätze des Mediums Internet hat sich im Vergleich zu den Vorjahren abgeschwächt. Die Entwicklung des Online-Werbemarktes ist aber noch stärker als die der anderen Medien. Ein kleiner Lichtblick in schwierigen Zeiten?
Am stärksten investierten die Branchen Online-Dienstleistungen (58 Mio. Euro), Unternehmenswerbung (35 Mio. Euro) – d.h. Imagewerbung sowie produktbezogene Unternehmenswerbung – und E-Commerce (22 Mio. Euro) in Werbung im Web.
Bei den Unternehmen lag Esprit mit Online-Brutto-Werbeausgaben von 24 Mio. Euro an erster Stelle. Platz 2 und 3 belegten T-Home (10 Mio. Euro) und Friendscout24 (9 Mio. Euro).
Esprit ist ein schönes Beispiel für eine klare Stärkung der Werbeaktivitäten im Internet. Das Modeunternehmen setzt damit ein Zeichen für die wichtige Rolle des E-Commerce. Noch im Vorjahr war der Esprit-Etat für Online-Werbung verschwindend gering.

Osterspezialtickets für die next09

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Pünktlich zu Ostern haben wir ein besonderes Osterei im Ticketshop der next09 versteckt: Wer sich über die Feiertage registriert, kann sich ein Late-Bird-Ticket für 490 Euro (zzgl. MwSt.) sichern und damit 300 Euro gegenüber dem regulären Ticketpreis sparen.
Das Angebot gilt ab heute, 12 Uhr bis Dienstag, 12 Uhr, solange der Vorrat von zurzeit 43 Tickets reicht!
Bild: digitalblasphemy.com

projektwerk feiert 10. Geburtstag

090320_pw_10jahre.jpgGaumenfreude auf der Geburtstagsfeier: Nachtisch im projektwerk-Stil
10 Jahre sind ein stattliches Alter für ein Internet-Unternehmen. projektwerk gehört damit zu den Playern der ersten Stunden und hat schon mindestens eine Krise gemeistert. In 10 Jahren hat sich einiges getan: Als projektwerk im März 1999 gegründet wurde, verstanden viele den Sinn und Zweck einer Online-Projektbörse nicht. Dass darüber Aufträge gewonnen oder Experten für Projekte gefunden werden konnten, war den meisten suspekt.
Die Nutzung von Online-Plattformen für das eigene Geschäft – heute Dank Xing und Co eine Selbstverständlichkeit – fand vor rund zehn Jahren nur Zuspruch von sehr technikaffinen Kreisen. So waren es die ITler, die zu den ersten Usern von projektwerk zählten. Sie ließen sich von der anfangs etwas unkomfortablen Oberfläche nicht abschrecken und erkannten bereits damals die angebotenen Möglichkeiten. Diese Nutzer waren es auch, die projektwerk weiter entwickelten – durch kritische Anmerkungen, Forderungen nach neuen Features und zuletzt, indem sie den neuen Claim „Real Time Competence“ fanden.
Inzwischen ist projektwerk fest im IT-Freelancer-Markt etabliert. Viele tausend Nutzer haben im Laufe der Jahre einen passenden Auftrag, den richtigen Dienstleister oder Geschäftspartner gefunden. Monatlich werden rund 1.000 Projekte veröffentlicht, und in 30.000 Profilen präsentieren sich die Spezialisten.
Work 2.0 nennt projektwerk-Gründerin Christiane Strasse diese flexible Arbeitswelt, in der jeder Einzelne eigenverantwortlich seine berufliche Entwicklung gestaltet. Jeder arbeitet mit wem und wo er will. Und jeder übernimmt Verantwortung für seine Arbeit, die Akquise von Projekten und Vermarktung der eigenen Fähigkeiten.
Die IT-Experten sind die Vorreiter. Doch projektwerk ist auch für Freiberufler und Unternehmen anderer Branchen interessant. Denn gerade in Krisenzeiten können Freelancer dank ihrer Flexibilität profitieren. Voraussetzung ist, dass sie sich gut vermarkten, ihr Profil schärfen und sich auf ihre Stärke und Erfahrung besinnen. Deshalb will projektwerk branchenspezifische Oberflächen ausbauen und die Usability weiter verbessern. Und auch international hat die Projektbörse große Pläne. Gute Aussichten für das neue Lebensjahr.
projektwerk war Sponsor der next08. Auf der next09 wird projektwerk-CEO Christiane Strasse zum Thema „The Human Factor in Share Economy“ sprechen.

Klassentreffen in Berlin

Die dritte re:publica war aus unerfindlichen Gründen, die mit „n“ beginnen und auf „ext“ enden, für mich die erste. Dessen ungeachtet stellte sich schon nach Minuten jenes Gefühl ein, das ich von Klassentreffen kenne. Vom 1. bis 3. April versammelte sich in Berlin eine Szene, die der re:publica nicht ganz zu Unrecht das Etikett einer Bloggerkonferenz einträgt.
Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Konferenzen mit einem solch klaren Fokus können sehr langlebig und überaus erfolgreich sein. Doch der Nachteil ist offensichtlich: Hier beschäftigt sich eine Branche vor allem mit sich selbst. Nach der dritten Wiederholung ist das ungefähr so spannend wie der Versandhandelskongress. Es überwiegt das Befindlichkeitsblogging.
Das Programm ritt ganz überwiegend die Steckenpferde seiner Macher. Das Resultat war jede Menge preaching to the choir. So brilliant Lawrence Lessig präsentierte, so eloquent Cory Doctorow parlierte – im Publikum saß kaum jemand, der ihre Weltsicht, Thesen und Forderungen nicht auch vorher schon teilte.
Die Kontroversen auf der re:publica’09 waren demzufolge die Binnendebatten einer Szene, die sich aus Differenz und Dissens zur Außenwelt definiert. Während dieselbe Außenwelt kaum vertreten war – vor allem nicht auf der Bühne. Die Realität schien nicht angekommen in diesen sonnigen Berliner Apriltagen.

Es ist der Tag, an dem die G-20-Länder eine Reform der Finanzmärkte beschließen und der Nato-Gipfel in Straßburg beginnt, und es ist der Tag, an dem Hunderte Afrikaner auf dem Überweg nach Europa ertrinken. Doch in den etwa hunderttausend deutschen Blogs, die das Internet sekündlich mit Text und Information fluten, findet sich dazu so gut wie nichts. Die Teilnehmer der größten deutschen Bloggerkonferenz „re:publica“, die sich jetzt zum dritten Mal in Berlin trafen, haben andere Prioritäten.

Wir befinden uns inmitten eines ökonomischen Tsunamis. Doch die Wirtschaft war kein Thema auf den Podien. Politik und Staat erleben eine ungeahnte Hochkonjunktur, Banken und Konzerne werden verstaatlicht. Und Peter Schaar sagt zum Thema Datenschutz das, was er immer sagt. Zum Gähnen.
Diese Szene, die sich drei Tage in Berlin selbst feierte, ist sich selbst genug. Sie interessiert sich nicht für den Rest der Welt, und der Rest der Welt interessiert sich nur begrenzt für sie. Die Blogger haben jetzt ihren etablierten Branchenkongress.
Das ist nicht wenig, aber ist das genug?

Es wird verflucht noch mal Zeit, dass die Akteure des Web 2.0, die Social Networker, Twitterer und vor allem die Blogger, von sich ablassen, die selbstbeschworene Macht ausüben und ihren Fokus auf die Probleme unserer Zeit richten!