Mythos Werbung

Die FAZ räumt in ihrer Wochenendausgabe mit dem mythischen Glanz des Werberlebens auf. Und zwar dort, wo der potenzielle Nachwuchs liest – im redaktionellen Mantel des Stellenanzeigenteils.

Ein Posten in der Werbung ist bei vielen Berufseinsteigern heiß begehrt. Dabei werden die Schattenseiten dieser Branche gerne übersehen: Zunächst miese Bezahlung, höllische Arbeitszeiten und zunehmend unsichere Perspektiven.

Starring: Agenturberater Heiko Burrack, Werner Knopf von KNSK, Till Wagner von JWT, Henning von Vieregge, Geschäftsführer des Branchenverbands GWA, Oliver Goller von MV Marketing Vision in Wetzlar und Young & Rubicam-Chef Norbert Lindhof.

Xinging in the Rain

Das neue Logo von Xing (formerly known as openBC
Das Thema des Wochenendes ist die anstehende Umbenennung von openBC in Xing. Dass eine solche bevorstand, hatte Lars Hinrichs schon vor geraumer Zeit in der Wirtschaftswoche angekündigt.
Der Kommunikationsfahrplan von openBC war ein anderer. Für Montag sind einige Blogger nach Hamburg geladen, und die große Glocke sollte erst zur Mitte der Woche geläutet werden. Doch nun gewann das Thema eine gewisse Eigendynamik, als Remo Uherek in seinem Blog mit dem unaussprechlichen Namen den Schleier lüftete.
Ganz ähnlich war es vor geraumer Zeit dem Scobleizer ergangen, als er seinen Posten bei Microsoft aufgab. Auch er hatte einen PR-Plan, wollte er doch die Story dem Wall Street Journal exklusiv verkaufen. Doch richtig groß wurde die Geschichte genau andersherum: Blogger griffen sie vorzeitig auf, bis die klassischen Medien nicht mehr an ihr vorbeikamen.
Ja, mach nur einen Plan
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan
Geh‘ n tun sie beide nicht.

Auch wenn der weitere Verlauf der Change Communication noch nicht absehbar ist – bis hierhin ist alles bestens gelaufen, wenn auch offenbar anders als geplant. Herzlichen Glückwunsch!
Nachtrag: Was aus markentechnischer Sicht gegen Xing spricht, hat Hannes Offenbacher zusammengetragen.

Preis für Plus

Einen Preis mit dem etwas sperrigen Titel „Online-Unternehmen des Konvergenz Award 2006″ hat der Lebensmittel-Discounter Plus auf der OMD bekommen. Der Konvergenz Award prämiert Kampagnen, die Online-Auftritte mit mindestens einer weiteren Mediengattung intelligent verknüpfen und das Medium Online als wesentlichen Kampagnen-Baustein einsetzen.
Plus hat nach Ansicht der Jury diesen Aspekt in seinen aktuellen Kampagnen konsequent durchdekliniert und neben TV-Spots und Printanzeigen auch aufmerksamkeitsstarke Online-Werbemittel eingesetzt. Gut angekommen ist bei den Juroren auch das Testimonial Kai Pflaume. Aus der Begründung:

Die Jury honoriert vor allem die Bereitschaft des Discounters, neue Wege für die Gattung Online aufzuzeigen. Während in den letzten Jahren viele Branchen – z.B. Reiseanbieter oder Versandhäuser – ins Web expandiert haben, war PLUS bislang als klassischer Supermarkt bekannt. Der Jury gefiel besonders, dass mit PLUS nun auch ein reiner Retailer sein Geschäftsmodell signifikant um den für dieses Unternehmen untypischen Vertriebskanal Internet erweitert hat. Mit den stationären Filialen und dem Online-Shop vernetzt PLUS nun optimal zwei im Grunde völlig konträre Vertriebswege. Diese Strategie ist nach Ansicht der Jury für ein Unternehmen, das sich bislang auf den stationären Handel konzentrierte, äußerst mutig und zeigt auf der anderen Seite wiederum die hohe Relevanz des Mediums Online auch für diese Branche.

Plus hatte seinen Online-Shop im Februar einem Relaunch unterzogen (Agentur: SinnerSchrader Studios).

Kaffee 2.0

Normalerweise, also ohne den notorischen Münte-Gips am Bein, wäre ich am Dienstag zum media coffee von news aktuell gegangen. Scheint so, als ob ich eine großartige Show verpasst habe. Diesen Schluss lässt jedenfalls der ausführliche Rapport von Felix „wirres“ Schwenzel zu. Dringende Leseempfehlung!