StudiVZ im Selbstversuch

Fischmarkt testet StudiVZ

Kann das sein? Es ist die nach (von der IVW gemessenen) Seitenabrufen größte Website in Deutschland, und ich kenne sie nicht von innen? Ist die Tatsache schon hinreichend gewürdigt, dass diese gewaltige Menge an Seitenabrufen hinter Schloss und Riegel einer digitalen Gartenmauer stattfindet? Und was ist überhaupt so spannend an StudiVZ?

Zuerst gehört habe ich von StudiVZ aus dem Munde von Lukasz Gadowski, einem der frühen Investoren, im zeitigen Frühjahr 2006. Von phänomenalem Wachstum war damals die Rede, vom US-Vorbild Facebook und vom ominösen Gruscheln, einem der eingebauten viralen Effekte von StudiVZ. Auf dem T-Shirt der next10years vom Mai 2006 steht „studivz“ in der zweiten Reihe von oben.

Skandale und Skandälchen pflastern den Weg vom Startup zum Holtzbrinck-Unternehmen und Seitenabrufmilliardär. StudiVZ ist ein Facebook-Klon, kämpfte zeitweise mit technischen Unzulänglichkeiten und geriet im Herbst 2006 ins Visier eines gewissen Don. Und erst jüngst machte StudiVZ Schlagzeilen mit wenig geschmackssicheren Werbevideos.

Heute hat Marcus Riecke, zuvor bei Ebay, Bertelsmann und Lycos tätig, den Chefposten bei StudiVZ übernommen. Zeit also für eine Bestandsaufnahme: Was kann StudiVZ, wo sind die Stärken und Schwächen? Und vor allem: Wie sieht StudiVZ im direkten Vergleich mit Facebook aus?

Und Zeit für einen Selbstversuch: Ich werde mich bei StudiVZ immatrikulieren, mein Profil einrichten und mir Freunde suchen. Zu bemerken ist schon ein erster Unterschied zu Facebook – die Sprache. StudiVZ pflegt schon vor dem Zauntor einen eigenen Jargon. Ich gehöre nicht zur Zielgruppe, das steht wohl fest.

Bei Facebook bin ich übrigens hier zu finden. Falls Sie dort Kontakt aufnehmen möchten. Und bei StudiVZ? Dazu morgen mehr an dieser Stelle.